US-Schluss: Etwas schwächer bei zunehmenden Nahost-Sorgen

US-Schluss: Etwas schwächer bei zunehmenden Nahost-Sorgen
(Adobe Stock)

New York – Eine drohende Verschärfung der Nahost-Krise hat am Donnerstag die Anleger am US-Aktienmarkt verunsichert. Der Handel war in den ersten Stunden geprägt von hoher Nervosität. Später beruhigten sich die Gemüter etwas.

Zum Börsenschluss holte der technologielastige Nasdaq 100 mit minus 0,05 Prozent seine Verluste beim Stand von 19.793,34 Punkten fast noch auf. Der Leitindex Dow Jones Industrial beendete den Handel 0,44 Prozent schwächer auf 42.011,59 Punkten. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,17 Prozent auf 5.699,94 Punkte nach.

Die Lage im Nahen Osten droht sich weiter zu verschlimmern. Die US-Regierung ist weiter mit Israel über eine Reaktion auf den iranischen Raketenangriff im Gespräch. US-Präsident Joe Biden hatte zuvor gesagt, dass die USA über ihre Haltung zu einem möglichen israelischen Angriff auf iranische Ölanlagen diskutieren. Die Ölpreise zogen nach den Aussagen deutlich an. Öl-Aktien wie ConocoPhillips und Chevron verbuchten vor diesem Hintergrund weitere Gewinne.

Stark ausgefallene US-Konjunkturdaten und die damit verbundene Hoffnung auf eine weiche Landung der amerikanischen Wirtschaft konnten die Kurse nicht nachhaltig positiv beeinflussen. Die Stimmung im Dienstleistungssektor der Vereinigten Staaten hatte sich deutlich aufgehellt. Dies schürte allerdings auch etwas die Befürchtung, dass die Zinsen langsamer sinken könnten als bislang gedacht. Die Blicke richten sich nun auf den Arbeitsmarktbericht für September, der für die Geldpolitik der US-Notenbank ein wichtiger Indikator ist und am Freitag veröffentlicht wird.

Unter den Einzelwerten gewannen Nvidia 3,4 Prozent. Laut Konzernchef Jensen Huang ist die Nachfrage nach dem neuesten Grafikprozessor Blackwell stark. «Blackwell ist in voller Produktion», hatte Huang dem TV-Sender CNBC gesagt.

Die Aktien von Tesla setzten ihre Schwäche der vergangenen Tage mit minus 3,4 Prozent fort. Der Anfang August gestartete Aufwärtstrend gerät zunehmend in Gefahr. Die Auslieferungszahlen des E-Fahrzeugbauers für das dritte Quartal waren in dieser Woche bereits nicht nach dem Geschmack der Marktteilnehmer gewesen. Nun meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg, dass Teslas Chief Information Officer Nagesh Saldi das Unternehmen noch vor der in wenigen Tagen beginnenden Robotaxi-Veranstaltung verlassen wird. Auch ein Rückruf für das Cybertruck-Modell sorgte für Unmut.

Fedex und United Parcel Service verloren weitere 1,8 beziehungsweise 1,7 Prozent. Den Logistikern setzt der Hafenstreik an der Ost- und Golfküste der USA zu. Über die Ostküsten-Häfen läuft etwa die Hälfte des US-Containerumschlags.

Der Jeans-Pionier Levi Strauss erwägt nach einem Geschäftsrückgang einen Verkauf seiner Marke Dockers. Die Aktien verloren 7,7 Prozent. Für das laufende Geschäftsjahr kappte das Unternehmen den Umsatzausblick.

Der Euro fiel nach den überraschend guten US-Konjunkturdaten bis auf fast 1,10 US-Dollar. Nach dem New Yorker Börsenschluss kostete die Gemeinschaftswährung 1,1027 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1039 (Mittwoch: 1,1071) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,9058 (0,9032) Euro gekostet.

Am US-Anleihemarkt sank der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere (T-Note Future) um 0,45 Prozent auf 113,91 Punkte. Die Rendite von Anleihen mit dieser Laufzeit betrug 3,86 Prozent. (awp/mc/ps)

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