US-Eröffnung: Kursgewinne verringert – Starke Jobdaten

US-Eröffnung: Kursgewinne verringert – Starke Jobdaten
(Adobe Stock)

New York – Einen stark ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht haben die Anleger am Freitag als Zeichen einer gut laufenden Konjunktur interpretiert. Dies gab dem Aktienmarkt im frühen Handel zunächst Auftrieb, ehe die Freude etwas nachliess. Gedämpfte Erwartungen an künftig grössere Zinsschritte der US-Notenbank rückten erst einmal etwas in den Hintergrund.

Der Leitindex Dow Jones Industrial gab nach der ersten Handelsstunde seine Gewinne ab und notierte bei 42.017 Punkten. Der marktbreite S&P 500 stand noch mit 0,12 Prozent im Plus auf 5.707 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,26 Prozent auf 19.845 Punkte hoch. Auf Wochensicht notieren alle drei Indizes im Minus. Geopolitische Risiken angesichts der schwierigen Lage im Nahen Osten bleiben präsent.

Bis zur nächsten Fed-Sitzung komme noch ein weiterer Arbeitsmarktbericht, aber aktuell sei eine nochmalige Zinssenkung um 0,50 Prozentpunkte in ganz weite Ferne gerückt, kommentierte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. «Der Aktienmarkt freut sich über den starken Bericht, der auch ein Indiz für ein Wiedererstarken der US-Wirtschaft ist.»

Diese hatte im September deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Die Arbeitslosenquote fiel überraschend auf 4,1 Prozentpunkte. Besser als erwartet war auch die Lohnentwicklung.

Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, schrieb: Prioritär für die Fed seien derzeit die gefallenen Teuerungsraten, die Spielraum für Zinssenkungen gäben. Solange der fallende Inflationstrend anhalte, werde die Fed weitere Schritte vornehmen. Jedoch könnte mittelfristig ein robuster Arbeitsmarkt einen deutlichen Fall der Inflationsraten verhindern. Ein erneut grosser Zinsschritt dürfte bei der Oktober-Sitzung mit den Jobdaten beendet sein, es dürfte aber eine Senkung um 0,25 Prozentpunkte auf der Tagesordnung stehen.

Unter den Einzelwerten fielen am Freitag die Anteile von Spirit Airlines mit einem Kurssturz von fast 28 Prozent besonders negativ auf. Die Bemühungen der angeschlagenen Billigfluglinie, die Schulden umzustrukturieren, sind offenbar ins Stocken geraten. Wie das «Wall Street Journal» berichtet, erwägt das Unternehmen nun einen Insolvenzantrag. Milliardenhohe Schulden, die gescheiterte Fusion mit Jetblue und der zunehmende Wettbewerb belasten Spirit erheblich.

Der E-Fahrzeugbauer Rivian senkte seine Produktionsziele für 2024 aufgrund von Lieferengpässen. Zudem fielen die Auslieferungszahlen für das dritte Quartal schlechter als von Analysten erwartet aus. Tom Narayan von der kanadischen Bank RBC findet dies bedenklich, weil es die schwächere Nachfrage unterstreiche. Die Papiere verloren mehr als 7 Prozent.

Die Aktien der Logistik-Konzerne Fedex und United Parcel Service profitierten vom vorläufigen Ende der Hafenarbeiter-Streiks an der US-Ostküste nicht und notierten knapp im Minus.

IBM erreichten gleich zum Börsenstart ein Rekordhoch und gewannen zuletzt noch 0,3 Prozent. Die Rally läuft seit Juni. Wie die DZ Bank in ihrer in dieser Woche veröffentlichten Studie schrieb, habe bei IBM die stärkere Ausrichtung auf lukrative Software- und Beratungsangebote mit KI-Bezug zuletzt zu einer höheren Ertragskraft geführt. Ein Grossteil der guten Perspektiven sei nun aber eingepreist. (awp/mc/ps)

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