US-Schluss: S&P 500 dreht nach Rekordhoch ins Minus

US-Schluss: S&P 500 dreht nach Rekordhoch ins Minus

New York – An der Wall Street haben die Technologie-Indizes am Dienstag ihre jüngsten Gewinne etwas ausgebaut. Allerdings liess der Schwung zum Handelsschluss hin merklich nach. Der marktbreite S&P 500 hatte zwar im Verlauf den Sprung auf einen Höchststand geschafft, schloss aber ebenso wie der US-Leitindex Dow Jones Industrial leicht im Minus. Vor der Sitzung der US-Notenbank (Fed) an diesem Mittwoch hielten sich die Anleger insgesamt eher zurück.

Für den Dow ging es um 0,39 Prozent auf 32 825,95 Punkte nach unten. Zuvor hatte er sechs Tage in Folge Rekorde erzielt. Der S&P 500 fiel um 0,16 Prozent auf 3962,71 Punkte, nachdem er im Handelsverlauf bei rund 3981 Punkten eine Bestmarke erreicht hatte. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 0,53 Prozent auf 13 152,28 Punkte.

Die Fed-Sitzung steht ganz im Zeichen der zuletzt gestiegenen Renditen an den Anleihemärkten. Hintergrund dafür ist vor allem das von der US-Regierung initiierte billionenschwere neue Konjunkturpaket, das Befürchtungen vor einer Überhitzung der Konjunktur und steigenden Verbraucherpreisen angefacht hatte.

An diesem Dienstag aber kamen enttäuschende Wirtschaftsnachrichten. So waren in den USA die Einzelhandelsumsätze im Februar stärker als erwartet zurückgegangen. Die Industrieproduktion fiel im Februar ebenfalls, wohingegen Analysten im Schnitt mit einem Anstieg gerechnet hatten.

Unter den Einzelwerten büssten die Aktien von Ford im S&P 500 mehr als fünf Prozent ein. Zwar hält der Autobauer an seinen Jahreszielen für 2021 fest, allerdings schliesst er negative Effekte angesichts möglicher Lieferprobleme von Halbleiterbauteilen nicht aus. Darüber hinaus gab Ford bekannt, eine zwei Milliarden Dollar umfassende Wandelanleihe begeben zu wollen.

Eine Kapitalmassnahme belastete auch die Anteilsscheine von Nikola , die um rund sieben Prozent einknickten. Der Entwickler von Elektro- und Wasserstoff-Lkw will durch den Verkauf von Aktien 100 Millionen US-Dollar einnehmen und so die Produktionsstätte in Arizona fertigstellen sowie generell die Infrastruktur ausbauen.

Die A-Aktien von News Corp waren im Handelsverlauf auf ein Rekordhoch geschnellt und gewannen am Ende 1,4 Prozent. Wenige Wochen nach der Verabschiedung eines neuen Mediengesetzes in Australien gab es nun eine Einigung auf Zahlungen für journalistische Inhalte des von Rupert Murdoch gegründeten Medienunternehmens. Der Deal läuft zunächst drei Jahre und umfasst unter anderem die Zeitung «The Australian» und das Nachrichtenportal «news.com.au».

Australien hatte das umstrittene Gesetz Ende Februar nach einem längeren Disput mit Facebook und anfangs auch Google verabschiedet. Die Regierung will damit erreichen, dass Werbeeinnahmen künftig gerechter verteilt werden. Die Anteilsscheine von Facebook stiegen um rund zwei Prozent und die Papiere der Google-Mutter Alphabet um gut ein Prozent.

Den ersten Platz im Nasdaq 100 sicherten sich die Anteilsscheine von Moderna mit einem Plus von 8,6 Prozent. Der Impfstoff-Hersteller hatte eine grosse Studie zur Wirkung seines Corona-Vakzins bei Babys und Kindern begonnen. Die Immunisierung von Minderjährigen wird als ein Schlüssel für das Erreichen einer Herdenimmunität in der Corona-Pandemie gesehen.

Der Euro litt derweil etwas unter der Aussetzung der Astrazeneca-Impfungen in Deutschland sowie anderen wichtigen Ländern der Eurozone und notierte nach Börsenschluss bei 1,1904 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1926 (Montag: 1,1920) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8385 (0,8389) Euro. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) gab zuletzt um 0,04 Prozent auf 131,90 Punkte nach. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen betrug 1,62 Prozent. (awp/mc/pg)

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