US-Schluss: Dow Jones gewinnt 0,3% auf 24’769 Punkte

Boerse

New York – Die US-Börsen haben sich am Mittwoch etwas von ihren Vortagsverlusten erholt. Nachdem der Dow Jones Industrial am Dienstag nach zuvor acht Gewinntagen erstmals wieder in negativem Terrain geschlossen hatte, ging es für ihn zur Wochenmitte postwendend um 0,25 Prozent auf 24’768,93 Punkte nach oben. Er liegt damit im bisherigen Jahresverlauf wieder moderat über der Gewinnschwelle.

Investoren schüttelten neue geopolitische Sorgen um Nordkorea ebenso ab wie den jüngsten Anstieg der Marktzinsen, der am Vortag noch deutlich seine Spuren hinterlassen hatte. Eine Stütze für die Wall Street waren steigende Konsumwerte, angetrieben von starken Resultaten der Warenhauskette Macy’s. Im Mittelpunkt standen ausserdem Daten zur Industrieproduktion, die im April bereits den dritten Monat in Folge zugelegt hatte.

Am breiten Markt ging es am Mittwoch sogar noch etwas deutlicher nach oben als beim Dow. Der S&P-500-Index rückte um 0,41 Prozent auf 2722,46 Zähler vor. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 stieg um 0,60 Prozent auf 6929,97 Punkte. Der Nebenwerteindex Russell 2000 erreichte im Handelsverlauf mit 1620 Punkten sogar eine Bestmarke.

Nordkorea rückte nach jüngsten Entspannungssignalen wieder auf die politische Agenda, weil Machthaber Kim Jong Un aus Verärgerung über ein Militärmanöver unweit der Grenze mit einer Absage des im Juni geplanten Gipfels mit US-Präsident Donald Trump droht. Von ihrem hohen Vortagsniveau ausgehend stiegen die Renditen am US-Anleihemarkt am Mittwoch nur noch leicht, sodass dies den Aktienmarkt nicht mehr ausbremsen konnte.

Macy’s überzeugte seine Anleger mit starken Quartalszahlen und unerwartet optimistischen Aussagen zum Gesamtjahr. Die Aktien des Einzelhändlers rückten um fast 11 Prozent vor und zogen weitere Branchenwerte mit nach oben. Walmart gehörten mit einem Aufschlag von nahezu 2 Prozent zu den führenden Dow-Werten. Papiere von Target kletterten im S&P-Index um fast 3 Prozent.

Führend im Dow waren jedoch die Aktien des Sportartikelgiganten Nike . Sie folgten mit einem Aufschlag von 2,65 Prozent den guten Branchenvorgaben aus Europa, wo Adidas ebenfalls deutlich gestiegen waren – und das im Schlepptau kräftig anziehender Puma-Aktien, bei denen der Ausstieg des Luxuskonzerns Kering unter den Anlegern ein Gefühl der Befreiung ausgelöst hatte.

Unter den Technologiewerten waren die Aktien von Micron positiv auffällig mit einem Kursgewinn von 4,6 Prozent. Hier stimmte Analyst Amit Daryanani von RBC Capital die Anleger optimistisch, indem er die Aktie mit dem Votum «Outperform» in die Bewertung aufnahm. Sie biete eine einzigartige Möglichkeit, um an den Speichermärkten zu partizipieren – und das zu einer attraktiven Bewertung.

Sehr gefragt waren ausserdem die Titel des Ratiopharm-Mutterkonzerns Teva mit einem Aufschlag von annähernd 3 Prozent. Zuvor war bekannt geworden, dass Starinvestor Warren Buffett in den aus Israel stammenden Pharmahersteller investiert hat. Dessen Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway verdoppelte die bisherige Beteiligung und stieg so bei Teva zum drittgrössten Anteilseigner auf.

In der Pharmaindustrie stand zudem noch ein 2 Milliarden Dollar schweres Übernahmevorhaben im Blickfeld. Der Tiergesundheitskonzern Zoetis will den Medizintechnikhersteller Abaxis schlucken. Während die Anteile von Abaxis um 16 Prozent hoch schnellten, gaben die von Zoetis leicht nach.

Eine sich abzeichnende populistische Regierung in Italien drückte den Eurokurs am Mittwoch zwischenzeitlich mit 1,1764 US-Dollar auf den tiefsten Stand seit Dezember. Dann aber erholte sich die Gemeinschaftswährung wieder etwas, sie wurde in New York zuletzt mit 1,1808 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1784 (Dienstag: 1,1883) Dollar festgesetzt.

Weil die Kurse von US-Staatsanleihen am Mittwoch mehrheitlich leicht nachgaben, lag ihre Rendite in fast allen Laufzeiten nochmals leicht über dem schon hohen Vortagsniveau. Zehnjährige Papiere fielen um 7/32 Punkte auf 98 3/32 Punkte. Mit fast 3,1 Prozent rentieren sie weiterhin so hoch wie seit 2011 nicht mehr. (awp/mc/pg)

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