US-Schluss: Billiggeld-Versprechen der Fed hebt Stimmung
New York – Die Aussicht auf weiterhin reichlich vorhandenes Billiggeld hat die Wall Street am Mittwoch jubeln lassen. Der Dow Jones Industrial erholte sich mit einem Plus von 1,69 Prozent auf 17 356,87 Punkte teilweise von seinen jüngsten Verlusten. Für den breit gefassten S&P 500 ging es um 2,04 Prozent auf 2012,89 Punkte nach oben, und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 1,85 Prozent auf 4165,10 Punkte.
Die US-Notenbank Fed spielt bei der Straffung ihrer Geldpolitik auf Zeit. Obwohl sich die Wirtschaft im Aufschwung befindet und die Arbeitslosenquote auf dem tiefsten Stand seit Jahren liegt, bekräftigten die Währungshüter in Washington ihr Niedrigzins-Versprechen. Man könne bei der Normalisierung der Geldpolitik «geduldig» sein. Die Fed habe insgesamt «taubenhafte» Töne angeschlagen, urteilte Joseph LaVorgna, US-Chefökonom der Deutschen Bank. Als Tauben gelten im Fachjargon Notenbanker, die eine lockere Geldpolitik befürworten.
Neben den Finanzmarkt- und Währungsturbulenzen in Russland hatten Sorgen um eine früher als gedachte Leitzinserhöhung in den USA die Investoren in den vergangenen Tagen nervös gemacht, gilt doch die Politik des billigen Geldes als einer der grössten Treiber der Rekordjagd am Aktienmarkt in den vergangenen Jahre. Der Dow Jones war nach seinem Rekordhoch am 5. Dezember zwischenzeitlich um mehr als 900 Punkte abgesackt.
Alle 30 im US-Leitindex Dow Jones notierten Werte verbuchten Gewinne. Spitzenreiter waren die Papiere des Ölkonzerns Chevron Corp. Sie verteuerten sich um mehr als vier Prozent, nachdem die Ölpreise ihre jüngste Talfahrt unterbrochen hatten. Die Papiere des Konkurrenten ExxonMobil rückten um gut drei Prozent vor.
FedEx enttäuschte hingegen laut Analysten mit den jüngsten Geschäftszahlen und der Bestätigung des Ausblicks. Der Paketdienst baut seine Geschäfte zwar weiter kräftig aus, konnte die hohen Erwartungen der Anleger aber nicht erfüllen. Die Titel knickten um 3,72 Prozent ein.
Für ein Kursfeuerwerk sorgten die Übernahmepläne des niederländischen Philips-Konzerns . Der vor der Aufspaltung stehende Elektronikkonzern will das US-amerikanische Unternehmen Volcano kaufen. Titel des Medizintechnikunternehmens schossen um mehr als 50 Prozent nach oben. (awp/mc/upd/ps)