New York – Nach dem Kursrückgang vom Vortag haben sich die US-Börsen am Mittwoch wieder etwas erholt. Die Stabilisierung begründeten Händler mit schwachen Daten vom amerikanischen Immobilienmarkt. Diese hätten die Wahrscheinlichkeit etwas verringert, dass die US-Notenbank Fed bereits im September beginne, ihre Anleihekäufe zurückzufahren. Die Sorgen wegen Syrien rückten etwas in den Hintergrund, obwohl sich die Anzeichen für einen baldigen Militärschlag gegen Machthaber Baschar al-Assad häufen. Die USA und andere westliche Staaten werfen ihm einen Giftgas-Einsatz gegen die syrische Zivilbevölkerung vor.
Der Dow Jones Industrial schloss 0,33% fester bei 14’824,51 Punkten. Am Dienstag hatte der Leitindex mehr als ein% eingebüsst. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es zur Wochenmitte um 0,27% auf 1’634,96 Punkte hoch. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 gewann 0,41% auf 3’072,17 Punkte.
Die Zahl der noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe in den USA war im Juli zurückgegangen, wogegen Experten eine Stagnation erwartet hatten. Am Dienstag hatte es hingegen noch gute Nachrichten zum amerikanischen Immobilienmarkt sowie zum Verbrauchervertrauen gegeben.
Derweil läuft der Countdown für einen Militärschlag gegen Syriens Machthaber Assad. Krisenstäbe berieten in Washington, London und Paris parallel über die geplante Strafaktion unter amerikanischer Führung. Diese dürfte in den nächsten Tagen beginnen. Eine mit Spannung erwartete Sitzung des UN-Sicherheitsrats ging am Mittwochabend ohne Beratungen über eine von Grossbritannien vorgeschlagene Syrien-Resolution zu Ende.
Im Dow profitierten die Aktien der Ölkonzerne davon, dass die Preise für den wichtigen Rohstoff wegen Syrien ihren Höhenflug fortsetzten. Chevron gewannen 2,53%, während sich ExxonMobil um 2,33% verteuerten. Bereits am Dienstag hatten sich die beiden Aktien gegen den schwachen Markt gestemmt.
Die Bankenwerte im Leitindex entwickelten sich nach den Vortagsverlusten abermals schwächer als der Markt. JPMorgan verloren 0,04%. Der Bank droht Kreisen zufolge eine Rekordstrafe wegen dubioser Hypothekengeschäfte. Dies wäre ein weiterer empfindlicher Schlag für den Ruf der Bank. Die für Immobilienfinanzierungen zuständige Behörde FHFA fordert mindestens 6 Mrd USD Schadensersatz, wie Medien übereinstimmend aus Finanzkreisen berichteten. Für Bank of America ging es hingegen um 0,07% hoch. Mit Zahlungen von 160 Mio USD will die Bank einen Streit über die Diskriminierung schwarzer Angestellten bei ihrer Investmentbanking-Tochter Merrill Lynch beilegen.
Die Amgen-Titel schafften letztlich trotz einer Abstufung durch Standard & Poor’s (S&P) ein Kursplus von 0,24%. Die Ratingagentur hatte die Kreditwürdigkeit des Biotechnologie-Unternehmens am Dienstag nach Börsenschluss von «A+» auf «A» gesenkt. Bereits zur Handelszeit hatte Konkurrent Fitch den Ausblick für Amgen von «Stabil» auf «Negativ» heruntergesetzt. Amgen steht derzeit mit der geplanten milliardenschweren Übernahme des Krebsmedikamente-Spezialisten und Bayer-Partners Onyx Pharmaceuticals im Fokus. (awp/mc/upd/ps)