US-Schluss: Gewinne – Beste Dow-Woche seit Januar
New York – Der US-Aktienmarkt ist am Freitag mit Gewinnen aus der Handelswoche gegangen. Schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten nährten die Hoffnung auf eine spätere oder geringere Drosselung der ultralockeren US-Geldpolitik, hiess es am Markt. Der Dow Jones Industrial legte um 0,49 Prozent auf 15.376,06 Punkte zu. Der Leitindex hat damit auf Wochensicht ein kräftiges Plus von 3,04 Prozent verbucht und die beste Woche seit Januar eingefahren. Auch der breitere S&P-500-Index schloss am Freitag mit Gewinnen und legte 0,27 Prozent auf 1.687,99 Punkte zu – mit einem Anstieg von 1,98 Prozent die beste Woche seit zwei Monaten. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,09 Prozent auf 3.178,27 Punkte.
Nach Angaben von Börsianern wirft bereits das Treffen des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche seine Schatten voraus. Am Mittwoch werden die Zentralbanker verkünden, ob sie bereits ab September weniger US-Anleihen kaufen wollen und damit etwas den Fuss vom Gas ihrer ultralockeren Geldpolitik nehmen. Das werde das nächste marktbewegende Ereignis werden, sagte ein Portfoliomanager in Oklahoma. Schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten liessen die Hoffnung aufkeimen, das sogenannte «Tapering» könne später als im September beginnen oder geringer ausfallen als befürchtet. Das Konsumklima der Uni Michigan war überraschend stark abgesackt und der Anstieg bei den Einzelhandelsumsätzen im August war ebenso hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
An der Dow-Spitze lagen die Papiere von Intel mit plus 3,49 Prozent. Die Titel des weltgrössten Chipherstellers waren zuvor vom Analysehaus Jefferies zum Kauf empfohlen worden. Die Experten am Finanzmarkt unterschätzten die Möglichkeiten von Intel im Bereich mobiler Chips, schrieb Analyst Mark Lipacis.
Walt Disney konnten ebenfalls in der Spitzengruppe des Leitindex zulegen und gewannen 1,83 Prozent. Vor zwei Tagen hatte der weltgrösste Unterhaltungskonzern seine Pläne zum Aktienrückkauf für bis zu acht Milliarden Dollar bekannt gegeben. Am unteren Ende im Leitindex fanden Alcoa-Aktionäre ihre Papiere: 0,98 Prozent ging es für den Aluminiumproduzenten abwärts, nachdem Metallpreise aufgrund hoher Lagerbestände gefallen waren.
Anteilseigner von Safeway konnten sich über einen Kurssprung von 6,05 Prozent freuen. Auch bei den Papieren der zweitgrössten Supermarktkette der USA half ein Analystenkommentar – die Experten der Credit Suisse hatten die Aktien von der Verkaufs- gleich auf die Empfehlungsliste gehoben. Aktien des Energieversorgers Peabody Energy verloren hingegen 3,18 Prozent, nachdem die Umweltschutzbehörde der US-Regierung laut Medienberichten die Auflagen für neue Kohlekraftwerke verschärfen will.
Die Mitteilung des Kurznachrichtendienstes Twitter, erste Pflichtunterlagen für den seit Monaten erwarteten Börsengang eingereicht zu haben, konnte die Anleger nicht spürbar für andere Internetwerte begeistern. Das Karrierenetzwerk LinkedIn dümpelte mit einem Minus von 0,04 Prozent leicht unter dem Vortagesschluss, für Facebook ging es nach den neuen Rekordmarken in dieser Woche mit 0,94 Prozent wieder etwas nach unten. (awp/mc/upd/ps)