US-Schluss: Micron-Prognose und Zinshoffnungen treiben an
New York – Eine optimistische Quartalsprognose des grössten US-Speicherchip-Herstellers Micron Technology hat am Mittwoch an den US-Börsen die Stimmung wieder gehoben und die Kurse vorangetrieben. Der technologielastige Index Nasdaq 100 , in dem etliche Halbleitergrössen enthalten sind, stieg um 1,87 Prozent auf 12’846,03 Punkte. Hier gehörten die Papiere von Micron denn auch zu den grössten Gewinnern.
Daneben setzten Investoren wieder auf Zinssenkungen in den USA. Die Renditen für zweijährige US-Anleihen seien «dramatisch» gefallen, schrieb Analyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets. Sie lägen damit deutlich unter dem Leitzins der US-Notenbank Fed, der Markt antizipiere also bereits Zinssenkungen. Mit dieser Konstellation lasse sich die Erholung am Aktienmarkt begründen.
Der Dow Jones Industrial stieg um 1,00 Prozent auf 32’717,60 Punkte. Auch dort war mit Intel eine Chip-Aktie der Spitzenreiter mit einem Aufschlag von fast acht Prozent. Der marktbreite S&P 500 gewann 1,42 Prozent auf 4027,81 Zähler und schaffte es damit wieder über die 4000er Marke.
Micron überraschte die Börsianer mit einer optimistischen Umsatzprognose für das laufende Quartal. Das nähre Hoffnungen, dass das Schlimmste für die Branche überstanden sei, hiess es im Handel. «Die Lagerbestände der Kunden verbessern sich, und wir erwarten eine allmähliche Verbesserung des Gleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage in der Branche», hatte Vorstandschef Sanjay Mehrotra am Vorabend mitgeteilt. Die Aktie stieg um mehr als 7 Prozent.
Im Fahrwasser der Micron-Aktien legten andere Branchengrössen wie Marvell Technology, Lam Research, Analog Devices, Microchip und Qualcomm ebenfalls zu. Sie gewannen zwischen drei und gut sechs Prozent.
An der Spitze des Nasdaq 100 setzten sich aber Lululemon mit einer Kursrally von fast 13 Prozent. Der Hersteller von Yoga-Bekleidung übertraf mit seinen Zielen für das laufende Jahr die Analystenerwartungen. Das Unternehmen verwies auf eine grosse Nachfrage. Die Aktien der Bekleidungsketten Burlington und Urban Outfitters fielen dagegen um jeweils etwa zwei Prozent, nachdem die Bank UBS zum Verkaufen geraten hatte.
Im späten US-Devisenhandel trat der Euro auf der Stelle und wurde zuletzt bei 1,0841 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0841 (Montag: 1,0773) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9224 (0,9282) Euro gekostet.
Am US-Anleihenmarkt gaben die Kurse leicht nach. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) fiel um 0,15 Prozent auf 114,47 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere betrug 3,57 Prozent. (awp/mc/ps)