US-Schluss: Stimmung hellt sich weiter auf

US-Schluss: Stimmung hellt sich weiter auf

New York – Kräftig aufwärts ist es am Donnerstag mit den Aktienkursen an der Wall Street gegangen. Der Dow Jones Industrial stieg um 1,25 Prozent auf 26 362,25 Punkte und setzte somit die Erholung vom Mittwoch fort. Der Leitindex versuchte jedoch erneut vergeblich den Ausbruch aus der Handelsspanne der vergangenen Wochen nach oben.

Beobachter begründeten die Aktienkäufe mit positiven Aussagen aus China zum Handelskrieg mit den USA. So verwies Analyst David Madden vom Broker CMC Markets auf Aussagen aus dem chinesischen Wirtschaftsministerium, wonach eine Eskalation des Handelskriegs nicht gut für China, die USA und den Rest der Welt sei. «Der eher hoffnungsvolle Tenor hat für eine bessere Stimmung an den Märkten gesorgt und Aktienkäufe nach sich gezogen», sagte Madden. Man könne den Eindruck gewinnen, «als entwickelten sich die Dinge in die richtige Richtung».

Der marktbreite S&P 500 stieg um 1,27 Prozent auf 2924,58 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 rückte um 1,51 Prozent auf 7702,31 Zähler noch etwas stärker vor.

Infolge der Eskalation des Handelskriegs durch die Ankündigung neuer Strafzölle der USA gegen China war der Dow Anfang August binnen weniger Tage um mehr als sechs Prozent gefallen. Seither pendelt er mit deutlichen Ausschlägen zwischen rund 25 500 und etwa 26 400 Punkten. Am Donnerstag versuchte sich der Dow wieder am oberen Rand dieser Spanne.

Die Strafzölle gegen China hinterlassen Spuren in den Quartalsberichten und Jahresprognosen von Unternehmen – und in den Aktienkursen. Mit der Aussicht auf steigende Zölle auf Importe aus China kappte der Modekonzern Abercrombie & Fitch – bekannt nicht zuletzt durch die Marke Hollister – die Umsatzprognose für das laufende Jahr. Anleger reagierten entsetzt und schickten den Kurs um mehr als 15 Prozent auf Talfahrt und auf den tiefsten Stand seit fast zwei Jahren.

Auch der Einzelhändler Best Buy vollzog nach einem guten ersten Halbjahr nicht zuletzt wegen der Strafzölle die verbale Kehrtwende und senkte die Umsatzprognose für dieses Jahr. Das Unternehmen gilt als besonders anfällig für Restriktionen für die Einfuhr von Waren aus China. Anleger trennten sich in Scharen von den Papieren, die um 8 Prozent absackten.

Dem standen jedoch hohe Kursgewinne anderer Einzelhändler gegenüber: So schnellte der Kurs von Burlington Stores um fast 19 Prozent nach oben auf den höchsten Stand der sechsjährigen Börsengesichte. Die Warenhauskette mit mehr als 600 Filialen schraubte die Gewinnprognose für das Gesamtjahr nach oben und übertraf damit selbst die optimistischste Analystenprognose.

Auch die Kaufhauskette Dollar General mit mehr als 9000 Geschäften traut sich nach einem starken zweiten Quartal im Gesamtjahr mehr zu als bislang. Analyst Rupesh Parikh vom Broker Oppenheimer hob lobend hervor, dass das Unternehmen trotz zunehmender Risiken durch Strafzölle optimistischer geworden sei. Der Aktienkurs zog um fast 11 Prozent an auf ein Rekordhoch.

Der Eurokurs gab im US-Handel noch etwas nach, die Gemeinschaftswährung notierte zuletzt bei 1,1056 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1072 (Mittwoch: 1,1083) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9032 (0,9023) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gaben um 4/32 Punkt auf 101 6/32 Punkte nach. Sie rentierten mit 1,495 Prozent. (awp/mc/pg)

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