US-Schluss: Tech-Indizes setzten Rekordjagd mit Mühe fort
New York – Der US-Leitindex Dow Jones Industrial hat dank guter Konjunkturdaten seine Vortagesgewinne etwas ausgebaut. Die wichtigsten technologielastigen Aktienindizes schleppten sich am Dienstag sogar zu neuen Rekordhochs. Die Aufträge an Industrieunternehmen in den USA hatten im Juni stärker als erwartet zugelegt.
Der Dow ging 0,62 Prozent höher bei 26 828,47 Punkten aus dem Handel. Der marktbreite S&P 500 legte um 0,36 Prozent auf 3306,51 Punkte zu. An der Technologiebörse Nasdaq rückte der Nasdaq 100 um 0,38 Prozent auf 11 096,54 Punkte vor. Der Nasdaq Composite schaffte ein Plus von 0,35 Prozent.
Fast zwei Drittel der US-Unternehmen haben bereits ihre Geschäftszahlen für das zweite Quartal vorgelegt und die Mehrheit hat positiv überrascht. Dass allerdings insbesondere Einzelwerte wie Apple derzeit für Auftrieb an der Börse sorgen, sollte vorsichtig stimmen und sei kein gutes Zeichen, schrieb die Finanzzeitung «Barron’s». Märkte, die von einigen gut laufenden Aktien angetrieben werden, seien historisch betrachtet «keine gesunden Märkte».
Erst am Vortag wieder hatten die Papiere des iPhone-Herstellers und des Software-Giganten Microsoft neue Höhen erklommen. Nun rückten die Anteilscheine von Apple um 0,7 Prozent vor, während die Aktien von Microsoft am Dow-Ende 1,5 Prozent verloren.
Im S&P stiegen die Papiere von Ford um 2,5 Prozent. Der kriselnde Autoriese stellt seine Konzernspitze bereits zum zweiten Mal in gut drei Jahren neu auf. Der erst seit Mai 2017 amtierende Vorstandschef Jim Hackett (65) tritt zurück. Zum Nachfolger wurde mit Wirkung zum 1. Oktober Top-Manager Jim Farley (58) befördert, der sich derzeit im Vorstand um das Tagesgeschäft kümmert. Der Experte Joseph Spak vom Analysehaus RBC sieht die Personalie als ein Indiz dafür, dass Ford nun am Markt schneller und aggressiver agieren möchte.
Den ersten Platz im Nasdaq 100 eroberten die Papiere von AMD mit einem Plus von 9,5 Prozent. Im Handelsverlauf hatten die Anteilscheine des Chipherstellers ein Rekordhoch erreicht. Börsianer nannten als Antrieb einen positiven Analystenkommentar von Jefferies. Der Experte Mark Lipacis erwartet, dass AMD seine Marktanteilsgewinne vor allem auf dem Servermarkt beschleunigen dürfte.
Zweitbester Wert im Index waren die Anteilsscheine von Take-Two Interactive Software , die um fast sechs Prozent in die Höhe schnellten. Weil im Zuge der Pandemie mehr Menschen Zeit zu Hause verbracht haben, konnte der Spielentwickler seinen Umsatz mehr als verdoppeln.
Der Kurs des Euro notierte bei 1,1798 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1765 (Montag: 1,1726) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8500 (0,8528) Euro. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen stiegen um 15/32 Punkte auf 101 4/32 Punkte und rentierten mit 0,505 Prozent. (awp/mc/pg)