US-Schluss: Dow Jones legt 1% auf 25’116 Punkte zu
New York – Die Wall Street hat zum Ende eines tiefroten Monats Gewinne eingefahren. Dank positiv aufgenommener Quartalszahlen von Facebook und Ebay setzten die wichtigsten Aktienindizes am Mittwoch ihre jüngste Erholungsrally fort. Zudem halfen positive Nachrichten vom Arbeitsmarkt.
Der Dow Jones Industrial stieg um 0,97 Prozent auf 25 115,76 Punkte. Mit einem Zuwachs von 1,77 Prozent hatte der US-Leitindex bereits am Dienstag ein starkes Erholungssignal gesetzt. Im Dow steht gleichwohl für den Oktober ein Minus von rund 5 Prozent zu Buche – der grösste Monatsverlust seit Januar 2016.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Mittwoch um 1,09 Prozent auf 2711,74 Punkte nach oben. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 hatte zwischenzeitlich die Marke von 7000 Punkten überwunden und lag am Ende 2,31 Prozent höher bei 6967,10 Punkten.
Analyst Craig Erlam vom Handelshaus Oanda sprach von einem wahren Horrormonat für die Anleger weltweit. «Es war ein wilder Ritt für die Investoren, und aktuell gibt es keine Garantie, dass es vorbei ist.» Ein Potpourri an Störfaktoren wie etwa die Schuldenkrise in Italien, die anhaltend schwierigen Brexit-Verhandlungen, die Sorgen um die Entwicklung von Chinas Wirtschaft und die internationalen Handelskonflikte hatten die Märkte trudeln lassen. US-Präsident Donald Trump sorgte nun gerade in diesem Punkt zuletzt für Erleichterung – am Vorabend hatte er in einem Fernsehinterview einen «grossartigen Deal» mit der Volksrepublik China angekündigt.
Zudem bleibt die Lage am Arbeitsmarkt aussergewöhnlich gut. Nach Zahlen des Dienstleisters ADP wurden in der Privatwirtschaft im Oktober 227 000 neue Jobs geschaffen. Das ist der höchste Zuwachs seit Februar. Analysten hatten mit einem deutlich schwächeren Anstieg um 187 000 Arbeitsplätze gerechnet.
Unter den Technologiewerten setzte Facebook ein positives Ausrufezeichen: Die Quartalszahlen des Online-Netzwerkes waren nicht so schlecht ausgefallen wie befürchtet. Der Aktienkurs legte um 3,81 Prozent zu.
Bei der Online-Handelsplattform Ebay lief es zuletzt ebenfalls besser als erwartet. Die Anteilscheine gewannen knapp 6 Prozent.
Darüber hinaus machte der Mobilfunker Sprint auch im abgelaufenen Quartal Gewinn und rüstet sich mit besseren Aussichten für die geplante Übernahme durch die Telekom-Tochter T-Mobile US . Die Anleger feierten die Nachrichten: Die Papiere zogen um 7,75 Prozent an. T-Mobile US selbst hatte den Wachstumskurs im Sommer fortgesetzt und viele neue Kunden gewonnen. Die Papiere kletterten um gut 7 Prozent in die Höhe und sicherten sich damit den ersten Platz im Nasdaq 100.
Der grösste US-Autobauer General Motors (GM) hatte im Sommerquartal deutlich besser abgeschnitten als erwartet und zudem einen überraschend zuversichtlichen Geschäftsausblick präsentiert. Der Aktienkurs schnellte um rund 9 Prozent in die Höhe.
Als negativer Ausreisser aber erwiesen sich die Papiere von Kellogg : Sie sackten unter den Schlusslichtern im S&P 500 um knapp 9 Prozent ab. Der Lebensmittelkonzern hatte im dritten Quartal einen Umsatzrückgang verzeichnet.
Der Euro präsentierte sich weiter schwach und notierte zuletzt bei 1,1322 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1318 (Dienstag: 1,1372) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8835 (0,8794) Euro gekostet. Am Markt für US-Staatsanleihen fielen richtungweisende zehnjährige Anleihen angesichts der Gewinne an der Wall Street um 7/32 Punkte auf 97 22/32 Punkte. Sie rentierten mit 3,149 Prozent. (awp/mc/pg)