US-Schluss: Dow kaum verändert
New York – Am New Yorker Aktienmarkt haben die Anleger am Donnerstag erneut verstärkt bei Technologiewerten zugegriffen. Die Tech-Indizes Nasdaq Composite und Nasdaq 100 erreichten im Verlauf abermals Rekordstände. Am Ende des Tages notierten sie mit plus 0,39 Prozent auf 6048,94 Punkten beziehungsweise plus 0,54 Prozent auf 5571,28 Punkten nur ganz knapp darunter.
Der Leitindex Dow Jones Industrial tat sich indes mit dem nachhaltigen Überwinden der 21’000-Punkte-Marke schwer. Er schloss mit plus 0,03 Prozent auf 20’981,33 Punkten kaum verändert. Der marktbreite S&P-500-Index rückte um 0,06 Prozent auf 2388,77 Punkte vor. Dämpfend wirkten die weiter nachgebenden Ölpreise.
US-Präsident Donald Trump ist an diesem Samstag 100 Tage im Amt. Er hat viel versprochen, aber wenig eingelöst. Die am Vorabend von seinem Finanzminister Steven Mnuchin genannten Eckpunkte zu den Steuerplänen sind Marktteilnehmern immer noch nicht konkret genug.
Die Berichtssaison hielt die Anleger auch an diesem Donnerstag wieder mit einer grossen Menge an Unternehmensbilanzen auf Trab, mit teils kräftigen Kursausschlägen in beiden Richtungen. So schossen die Papiere von Paypal um 6,17 Prozent hoch. Der Bezahldienst erfreute die Anleger mit starken Geschäftszahlen und Aktienrückkäufen.
Nach dem Börsenschluss in New York gab es zudem weitere Quartalszahlen von Tech-Unternehmen. Die Papiere des Chipkonzerns Intel verloren nachbörslich deutlich. Die Geschäftszahlen seien wenig inspirierend, hiess es. Für die Aktien des Online-Händlers Amazon und der Google-Mutter Alphabet ging es nachbörslich hingegen nach jeweils besser als erwartet ausgefallenen Zahlen um jeweils rund 4 Prozent hoch. Die Microsoft-Titel standen, ebenfalls nach Zahlen, nachbörslich etwas tiefer.
Aktien aus dem Technologiesektor hatten in den ersten Wochen nach dem Wahlsieg Donald Trumps im November 2016 weniger stark zugelegt als andere Branchen, etwa Banken. Inzwischen haben sie aber deutlich aufgeholt.
Die Aktien des Chemiekonzerns Dow Chemical verloren nach Quartalszahlen 1,77 Prozent. Für die Titel des kanadischen Düngerkonzerns Potash ging es an der New Yorker Börse dagegen um 2,16 Prozent hoch. Potash hatte nach einem starken Jahresstart die Prognose erhöht.
Der Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb (BMS) traut sich nach einem ebenfalls starken Auftakt fürs laufende Geschäftsjahr wieder mehr zu. Die Anteilscheine kletterten um 3,53 Prozent nach oben. Für die Anteile von Amgen ging es nach durchwachsen ausgefallenen Quartalszahlen um 1,15 Prozent runter. Der Biotech-Konzern hatte die Anleger mit dem schleppenden Verkauf eines neuen Cholesterin-Mittels verschreckt.
Der US-Sportartikelhersteller Under Armour war zum Jahresstart in die roten Zahlen gerutscht. Der Konkurrenzkampf mit Nike und Adidas forderte seinen Tribut. Analysten hatten aber teilweise mit einem noch schlechteren Abschneiden gerechnet. Die Papiere gewannen 9,94 Prozent.
Höhere Treibstoffkosten und Gehälter hatten bei der Fluggesellschaft American Airlines zum Jahresstart zu einem Gewinneinbruch geführt. Nun überarbeitet der Konzern seine Flottenplanung und kappt die Investitionen für die kommenden Jahre. Die Aktien sackten um 5,22 Prozent ab.
Der Euro blieb im New Yorker Handel klar unter der Marke von 1,09 US-Dollar. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,0874 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0881 (Mittwoch: 1,0893) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9190 (0,9180) Euro. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen rückten um 2/32 Punkte auf 99 19/32 Punkte vor. Sie rentierten mit 2,30 Prozent. (awp/mc/upd/ps)