New York – Wachstumssorgen haben den Dow Jones Industrial am Dienstag weiter ins Minus gedrückt. Der im November abermals rückläufige chinesische Aussenhandel schürt Experten zufolge die Befürchtung, dass sich die Weltwirtschaft abkühlen könnte. Bereits in Asien und Europa hatten die Börsen deutlich nachgegeben.
Der US-Leitindex machte zwar im Verlauf einen Teil seiner Verluste wieder wett, büsste am Ende aber doch deutliche 0,92 Prozent auf 17’568,00 Punkte ein. Schon am Montag hatte das Börsenbarometer seinem Kursfeuerwerk vor dem Wochenende Tribut gezollt, das ein starker Arbeitsmarktbericht für November ausgelöst hatte.
Der den Gesamtmarkt widerspiegelnde S&P-500-Index fiel am Dienstag um 0,65 Prozent auf 2063,59 Punkte. Zwischenzeitlich hatte er seinen bislang aufgelaufenen Jahresgewinn eingebüsst. An der Nasdaq-Börse hingegen konnte sich der Auswahlindex für Technologiewerte Nasdaq 100 gerade noch ins Plus retten und rückte um 0,02 Prozent auf 4694,77 Punkte vor. In Kanada wiederum büsste der Leitindex S&P/TSX Composite rund 1 Prozent ein und schloss damit erstmals seit 2013 unter der Marke von 13’000 Punkten.
Zu den grössten Verlierern in New York gehörten die Rohstoffwerte – ähnlich wie an den schwachen Handelsplätzen in Asien und Europa. Die Aktien des Aluminiumherstellers Alcoa sackten um knapp 6 Prozent ab und die Papiere des Bergbau-Unternehmens Freeport-McMoran büssten knapp 7 Prozent ein.
Etwas weniger düster sah es für die Papiere der Ölkonzerne aus: Angesichts der aktuell sehr niedrigen Preise für den wichtigen Rohstoff fielen ExxonMobil am Dow-Ende um 2,83 Prozent. Die Aktien von Chevron gaben um rund 1 Prozent nach.
Im S&P 500 weiteten die Papiere von Staples ihre Vortagesverluste von knapp 14 Prozent aus und büssten nun rund fünfeinhalb Prozent ein. Damit stehen sie so tief wie zuletzt Ende 2002. Am Montag war bekannt geworden, dass kartellrechtliche Bedenken die Übernahme des kleineren Wettbewerbers Office Depot bedrohen. Dessen Anteilsscheine drehten nach anfänglichen Verlusten mehr als 1 Prozent ins Plus, nachdem sie am Vortag noch um knapp 16 Prozent abgesackt waren.
Die Anteilsscheine von Fairchild Semiconductor sprangen dank Spekulationen auf einen Bieterstreit um 5,58 Prozent auf 20,62 US-Dollar hoch. Die Aktionäre können beim Verkauf des Halbleiterherstellers auf mehr Geld hoffen. Nach der Zustimmung zur Übernahme durch den Konkurrenten On Semiconductor habe Fairchild nun ein höheres Angebot von einem nicht genannten Bieter bekommen, wie das Unternehmen mitteilte. Diese Offerte belaufe sich auf 21,70 US-Dollar je Aktie. Kreisen zufolge kommt der Vorstoss von einer Gruppe um die Halbleitersparte der chinesischen Holding China Resources. Für die Papier von On Semiconductor ging es um rund 7 Prozent bergab.
Unter den Fluggesellschaften sackten die Papiere von Southwest Airlines um mehr als 9 Prozent ab. Das Unternehmen blickt pessimistischer auf die Umsatzentwicklung in diesem Quartal. Dies hat Börsianern zufolge Sorgen verstärkt, dass die Branche sich immer noch schwer tut, die Flugpreise anzuheben.
Die Papiere von Autozone zogen derweil um knapp 6 Prozent an. Im ersten Geschäftsquartal hatte der Händler von Autoteilen sowohl mit seinem Gewinn als auch mit dem Umsatz auf vergleichbarer Basis positiv überrascht.
Der Eurokurs hielt sich knapp unter 1,09 US-Dollar und stand zuletzt bei 1,0894 Dollar. Am Markt hiess es, die Gemeinschaftswährung profitiere immer noch von der nur als moderat empfundenen geldpolitischen Lockerung durch die Europäische Zentralbank am vergangenen Donnerstag. Am US-Rentenmarkt legten richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen angesichts der Verluste an der Wall Street um 2/32 Punkte auf 100 8/32 Punkte zu und rentierten mit 2,220 Prozent.