New York – Die US-Aktienmärkte haben am Mittwoch ohne klaren Trend geschlossen. Während die Standardwerte an der Wall Street ihre Anfangsverluste dank einer zwischenzeitlichen Ölpreiserholung und anziehender Finanzaktien abschütteln konnten, endeten die Technologietitel an der Nasdaq überwiegend im Minus. Ein enttäuschender Ausblick des iPhone-Herstellers Apple hatte für Belastung gesorgt.
Der Dow Jones Industrial gewann letztlich 0,17 Prozent auf 18 199,33 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index sank hingegen um 0,17 Prozent auf 2139,43 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100-Index fiel um 0,63 Prozent auf 4860,59 Punkte.
Anleger gingen zunehmend davon aus, dass die US-Notenbank noch in diesem Jahr eine weitere Leitzinserhöhung vornehmen werde, sagte ein Investmentstratege. Dies sei ein optimistisches Signal in puncto Unternehmensgewinne und stütze die Aktien von Banken und Versicherungen, die am stärksten unter der jahrelangen Niedrigzinspolitik gelitten hätten.
In den USA waren die Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche überraschend weiter gesunken. Experten hatten hingegen mit einem Anstieg der Reserven gerechnet. Daraufhin zog der US-Ölpreis, der zuvor noch um rund 2 Prozent nachgegeben hatte, merklich an, sackte zuletzt jedoch wieder klar ab.
Leichte Unterstützung erhielt der Dow von frischen US-Konjunkturdaten. So hatte der Absatz neuer Häuser im September überraschend zugelegt. Die Neubauverkäufe waren im Vergleich zum Vormonat um 3,1 Prozent gestiegen, während Volkswirte einen Rückgang um 1,5 Prozent erwartet hatten.
Unter den Einzelwerten standen Apple-Titel mit einem Verlust von 2,25 Prozent am Dow-Ende und im Mittelpunkt des Anlegerinteresses. Apple will mit dem iPhone 7 im anstehenden Weihnachtsgeschäft die seit Jahresbeginn andauernde Talfahrt stoppen. Der Elektronikkonzern prognostizierte für das laufende Vierteljahr einen etwas höheren Umsatz als im Rekordquartal vor einem Jahr. Mit seinem neuen Ziel blieb Apple aber hinter den Erwartungen des Marktes zurück.
Spitzenreiter im Dow-Jones-Index waren Boeing-Aktien mit einem Plus von 4,69 Prozent. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern hatte dank eines Steuereffekts einen unerwarteten Gewinnsprung hingelegt.
Ausserhalb des Dow kletterten die Anteilscheine von Biogen um 3,66 Prozent nach oben. Gute Verkäufe mit Multiple-Sklerose-Mitteln geben dem Biotechunternehmen weiterhin Schwung. Im dritten Quartal hatte der Gewinn überraschend deutlich angezogen.
Der Eurokurs verringerte im US-Handel seinen Vorsprung aus dem europäischen Geschäft, blieb aber über der Marke von 1,09 US-Dollar. Zuletzt wurde die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,0907 Dollar gehandelt, nachdem sie in Europa bis auf 1,0946 Dollar gestiegen war. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0925 (Dienstag: 1,0872) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9153 (0,9198) Euro. Am US-Rentenmarkt fielen richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 10/32 Punkte auf 97 12/32 Punkte und rentierten mit 1,79 Prozent. (awp/mc/pg)