US-Schluss: Apple und Tesla befeuern Tech-Sektor

Boerse

New York – An der Technologie-Börse Nasdaq hat sich die zuletzt wieder bessere Laune der Anleger am Donnerstag noch mehr aufgehellt. Grund waren vor allem die erneuten Kursgewinne bei den Apple -Aktien sowie bei den Papieren von Tesla . Der Börsenwert von Apple erreichte zudem erstmals die Marke von einer Billion Dollar. Der Nasdaq-100-Index rückte um 1,36 Prozent auf 7372,15 Zähler vor.

Anzeichen einer weiteren Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China hinterliessen eher bei den Standardwerten Spuren, die den Tech-Aktien hinterher hinkten. Der Leitindex Dow Jones Industrial stand mit minus 0,03 Prozent auf 25 326,16 Punkten allerdings nur leicht im Minus. Der breit gefasste S&P 500 legte immerhin um 0,49 Prozent auf 2827,22 Punkte zu. Konjunkturseitig gab es Industrieaufträge, die im Juni wie erwartet gestiegen waren.

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump droht China im Handelskonflikt mit einer weiteren Eskalation. Trump wies seinen Handelsbeauftragten Robert Lighthizer an, eine Erhöhung der geplanten Zölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar von 10 auf 25 Prozent zu prüfen. Die Massnahme solle die chinesische Regierung zu einem Politikwechsel bewegen, um gerechtere Marktbedingungen zu schaffen, sagte Lighthizer und bestätigte damit Medienberichte vom Vortag. China will mit Gegenmassnahmen in ähnlichem Umfang antworten. Diese dürften über blosse Strafzölle hinausgehen, da Chinas Importe aus den USA im vergangenen Jahr nur 130 Milliarden US-Dollar ausmachten.

Derweil ging die Apple-Euphorie weiter. Der Börsenwert des iPhone-Riesen knackte erstmals die Billion-Dollar-Marke – so hoch wurde noch nie ein US-Unternehmen gehandelt. Zum Schluss kosteten die Anteile 207,39 Dollar und waren mit einem Plus von 2,92 Prozent erneut auf dem ersten Platz im Dow sowie unter den besten Werten im Nasdaq 100. In der Spitze waren sie bis auf 208,38 Dollar gestiegen.

Die Aktien von Tesla sprangen an der Spitze im Nasdaq 100 um 16,19 Prozent hoch. Grund waren Äusserungen von Elon Musk, dem Chef des Elektroauto-Herstellers. Tesla stehe kurz davor, «nachhaltig profitabel» zu werden, bekräftigte der schillernde Tech-Milliardär. Die in Aussicht gestellte Profitabilität sei trotz der ansteigenden Produktions- und Absatzzahlen des wichtigen Kompaktwagens Model 3 ambitioniert, jedoch erreichbar, schrieb Analyst Matthias Volkert von der DZ Bank. Mit dem Kursgewinn vom Donnerstag machten die Tesla-Aktien einen Grossteil ihrer seit Anfang Juli angefallenen Verluste wieder wett.

Der krisengeschüttelte israelische Arzneimittelhersteller Teva hatte im zweiten Quartal einen Verlust verbucht. Dabei hatten vor allem Kosten für die Umstrukturierung und ein deutlich geringerer Umsatz als im Vorjahr zu Buche geschlagen. Unter dem Strich hatte ein Fehlbetrag von 241 Millionen US-Dollar gestanden. Im ersten Quartal hatte der weltgrösste Hersteller von Nachahmermedikamenten hingegen mit schwarzen Zahlen geglänzt. Bei den Anlegern kam die Nachricht nicht gut an: Im US-Handel brach der Aktienkurs um 9,47 Prozent ein.

Der Chemiekonzern DowDupont kommt bei der Verzahnung der beiden Teilkonzerne Dow Chemical und Dupont besser voran als gedacht. Aber auch im Tagesgeschäft war es zuletzt dank einer Erholung der Nachfrage aus der US-Landwirtschaft und weiterhin starker Geschäfte mit Kunststoffen und Spezialchemikalien gut gelaufen. Umsatz und Gewinn hatten im abgelaufenen Quartal deutlich angezogen. Den Marktteilnehmern war dies offenbar noch nicht gut genug, denn die DowDupont-Papiere fielen um 2,24 Prozent und waren damit das Schlusslicht im US-Leitindex.

Die Anteilscheine von T-Mobile US legten hingegen um 4,75 Prozent zu. Die US-Mobilfunktochter der Deutschen Telekom hatte im ersten Quartal dank Kampfpreisen kräftig Kunden gewonnen und die Markterwartungen klar übertroffen.

Für die Aktien von Sonos verlief der erste Tag an der Börse letztlich ausgesprochen stark. Die Aktien gingen bei 19,91 Dollar aus dem Handel. Der erste Kurs hatte bei 16 Dollar gelegen und damit bereits über dem Ausgabepreis von 15 Dollar. Ursprünglich hatte der Anbieter vernetzter Lautsprecher 17 bis 19 Dollar je Aktie angepeilt.

Der Kurs des Euro geriet angesichts der eskalierenden Handelsspannungen zwischen den USA und China erneut unter Druck. Im New Yorker Handel notierte die Gemeinschaftswährung zuletzt mit 1,1588 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1617 (Mittwoch: 1,1696) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8608 (0,8550) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gewannen 5/32 Punkte auf 99 2/32 Punkte und rentierten mit 2,99 Prozent. (awp/mc/pg)

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