New York – Die US-Aktienmärkte haben nach den jüngsten Rekordhöhen am Montag eine Verschnaufpause eingelegt und ohne klare Richtung geschlossen. Der Dow Jones Industrial verlor 0,15 Prozent auf 17 111,42 Punkte. In der vergangenen Woche hatte der Dow im Verlauf einen neuen Höchststand erreicht. Der marktbreite S&P 500 sank am Montag um 0,31 Prozent auf 2001,54 Zähler, nachdem er am Freitag mit einem Schluss-Rekord ins Wochenende gegangen war. Der technologielastige Nasdaq 100 hingegen stieg am Montag um 0,14 Prozent auf 4095,46 Punkte.
«Nachdem der S&P 500 fünf Wochen infolge mit Gewinnen abgeschlossen hat, könnten wir uns nun auf überkauftem Territorium befinden», kommentierte ein Investmentstratege die Börsenlage. Dies sieht auch Marktexperte Gregor Kuhn vom Broker IG so, der davon sprach, dass die Aktienmärkte den jüngsten Aufwärtsschub nun erst einmal verdauen müssten. Börsianer verwiesen zudem auf die weiter fallenden Ölpreise als Belastungsfaktor. Hintergrund dazu sind Befürchtungen eines weltweiten Überangebots des «schwarzen Goldes».
Auf Unternehmensseite standen die Aktien von Boeing mit plus 2,64 Prozent als Dow-Spitzenreiter im Fokus. Die irische Fluggesellschaft Ryanair hat bei dem Flugzeugbauer 100 Mittelstreckenjets des Typs 737 MAX 200 fest bestellt und sich für 100 weitere eine Kaufoption gesichert. Das Maximalvolumen soll sich laut Listenpreisen auf über 22 Milliarden Dollar belaufen. Am unteren Ende des Leitindex fanden sich die unter sinkenden Ölpreisen leidenden Papiere von Exxon Mobil mit einem Verlust von 1,50 Prozent.
Im Blick der Anleger waren auch die Yahoo-Papiere , die an der Nasdaq-Spitze um 5,63 Prozent zulegten. Grund waren Details zum geplanten US-Börsengang des chinesischen Online-Händlers Alibaba, an dem Yahoo mit 23 Prozent beteiligt ist. Alibaba will beim Börsengang in New York mehr als 21 Milliarden Dollar einsammeln und so das grösste Aktiendebüt aller Zeiten stemmen. Twitter-Aktien kletterten um 2,56 Prozent nach oben, nachdem der Kurznachrichtendienst mitgeteilt hatte, seine lange erwartete Shopping-Funktion zu testen. Demnach sollen Twitter-Nutzern versuchsweise Online-Käufe direkt aus der eigenen Nutzeroberfläche heraus möglich sein.
Die Titel von Ford sackten um knapp zwei Prozent ab. Laut Händlern belastete ein negativer Kommentar der Analysten von Morgan Stanley, die den Titel auf «Underweight» abstuften. Die Aktien des Konkurrenten General Motors büssten 3,88 Prozent ein. Wie der Autokonzern ankündigte, wird er die Fahrzeugproduktion in seinen russischen Werken wegen sinkender Verkäufe deutlich zurückfahren. (awp/mc/pg)