New York – Die US-Börsen haben sich vor dem Wochenende in guter Verfassung präsentiert. Wieder sinkende Renditen im US-Anleihehandel sowie gute Vorgaben aus Asien und Europa verhalfen dem Dow Jones Industrial am Freitag zu einem Plus von 1,17 Prozent auf 33 390,97 Punkte. Auf Wochensicht hat der Leitindex damit 1,7 Prozent gewonnen. Hinzu kamen solide Konjunkturdaten aus China.
Höhere Aufschläge hatten im Verlauf der Woche vor allem die gestiegenen Zinsen an den Kapitalmärkten verhindert. Sie drohen die Unternehmensgewinne zu schmälern und machen gleichzeitig Aktien im Vergleich zu Anleihen weniger attraktiv. Am Freitag fiel die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen aber wieder unter die Marke von vier Prozent, die sie am Mittwoch erstmals seit Mitte November überwunden hatte.
Der S&P 500 stieg am Freitag um 1,61 Prozent auf 4045,64 Punkte und überwand wieder die 4000er Marke. Noch stärker ging es mit dem Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 nach oben, der um 2,04 Prozent auf 12 290,81 Punkte zulegte. Hier schoben Schwergewichte wie Apple , Amazon und Tesla den Index an. Auch auf Wochensicht liess der Nasdaq 100 mit einem Plus von 2,7 Prozent den Dow hinter sich.
Bei First Solar stand ein Kursplus von sechs Prozent auf gut 210 US-Dollar zu Buche, womit die Titel des Solarkonzerns ihre jüngste Rally fortsetzten. Die schweizerische Grossbank UBS stufte die Aktien auf «Buy» hoch und steigerte das Kursziel deutlich auf 250 Dollar.
Überraschend hohe Quartalsgewinne sorgten beim Halbleiterunternehmen Broadcom für gute Stimmung: Die Anteilscheine legten um 5,7 Prozent zu.
Die Handelskette Costco Wholesale konnte hingegen mit durchwachsenen Geschäftszahlen nicht überzeugen, hier ging es mit dem Kurs um 2,2 Prozent abwärts.
Die Aktien des Elektroautobauers Tesla erholten sich mit plus 3,6 Prozent von der ausgeprägten Kursschwäche am Vortag. Eine Investorenveranstaltung hatte die Erwartungen von Anlegern enttäuscht.
Schwächste Werte im Nasdaq 100 waren die Aktien von Zscaler mit minus 11,1 Prozent und Marvell Technologies, die 4,7 Prozent einbüssten. Beim IT-Dienstleister Zscaler monierten Analysten verhaltene Prognosen für die Rechnungsstellungen (Billings) an Kunden. Der Chip- und Speicherhersteller Marvell Technologies hat laut Analysten höhere Abschreibungen auf Lagerbestände vorgenommen.
Am Devisenmarkt legte der Euro zum US-Dollar leicht zu. Im späten New Yorker Handel notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,0635 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0615 festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9421 Euro gekostet.
US-Staatsanleihen erholten sich nach Verlusten im Verlauf der Woche. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) stieg um 0,53 Prozent auf 110,67 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere fiel im Gegenzug auf 3,96 Prozent. (awp/mc/pg)