US-Schluss: Dank Einzelhandelsdaten weiter im Aufwind

US-Schluss: Dank Einzelhandelsdaten weiter im Aufwind
(Adobe Stock)

New York – Die US-Börsen haben am Donnerstag nochmals deutlich von nachlassenden Konjunktursorgen profitiert. Die wichtigsten Indizes knüpften an ihre jüngsten Gewinne an, nachdem Wirtschaftssignale und überzeugende Unternehmensberichte von Cisco Systems sowie Walmart für weiterhin gute Stimmung sorgten. Die Umsätze des US-Einzelhandels hatten im Juli stärker zugelegt als erwartet.

Der Dow Jones Industrial gewann 1,39 Prozent auf 40.563,06 Punkte. Weite Teile des Kursrutsches von Anfang August hat der Leitindex damit wieder aufgeholt. Zwei andere Indizes kommen nun schon auf eine Gewinnserie von sechs Tagen: Der marktbreite S&P 500 legte am Donnerstag um 1,61 Prozent auf 5.543,22 Zähler zu. Den grössten Schwung gab es wie seit Tagen schon im technologielastigen Nasdaq 100 , der 2,46 Prozent auf 19.490,15 Punkte gewann. Seit dem Tief vom Montag vergangener Woche hat er schon mehr als elf Prozent gewonnen.

Im US-Einzelhandel stiegen die Erlöse im Juli um ein Prozent – für Tobias Basse von der NordLB ein beachtlicher Wert. «Diese erfreulichen Zahlen sind sicherlich partiell als Gegenbewegung zu bewerten», kommentierte er. Aber es müsse festgehalten werden, dass das Konsumverhalten der privaten US-Haushalte keine Anzeichen für eine nachhaltige Schwäche zeige. Die Zahlen sollten Rezessionssorgen zurückdrängen, hiess es vom Helaba-Experten Ralf Umlauf.

Unter den Einzelwerten erklomm Cisco im Dow mit einem Kurssprung um 6,8 Prozent die Spitze. Der Netzwerk-Ausrüster übertraf mit seiner Umsatzprognose für das laufende Quartal die Erwartungen der Wall Street. Der optimistische Ausblick des Branchen-Schwergewichts könnte signalisieren, dass die Ausgaben für IT-Infrastruktur wieder in Gang kommen. Cisco will zugleich Geld durch einen Jobabbau einsparen.

Knapp dahinter rangierte Walmart mit einem Anstieg um 6,6 Prozent. Der Einzelhandelskonzern erhöhte seine Prognosen für den Umsatz und den bereinigten Gewinn je Aktie für das Gesamtjahr. Zudem übertrafen Erlös und Gewinn im zweiten Quartal die Erwartungen von Analysten. Die Messlatte sei hoch gewesen, aber der Handelskonzern habe sie übersprungen, schrieb RBC-Analyst Steven Shemesh.

Die Anteile von Nike lagen im Dow mit plus 5,1 Prozent auf dem dritten Platz. Als Antreiber wurde darauf verwiesen, dass die von Bill Ackman geführte Investmentgesellschaft Pershing Square Capital Management bekannt gab, dass am Ende des zweiten Quartals eine neue Aktienposition von etwa drei Millionen Aktien im Wert von 229 Millionen Dollar gehalten wurde.

Auch eine positive Analystenstimme fand Anklang. Dell stiegen nach der jüngsten Erholung um weitere sieben Prozent, nachdem die US-Bank JPMorgan die Aktien auf ihre «Analyst Focus List» gesetzt hatte. Investoren sollten nicht vergessen, dass sich der Markt für KI-Server noch in der Anfangsphase befinde und das Umsatzpotenzial gross sei. Der Kursrutsch seit Ende Mai sei übertrieben und die Aktien ein «Top Pick» im Hardwarebereich.

Unter den Nebenwerten kamen die Papiere von Deere auf ein Plus von 6,3 Prozent. Der Hersteller von Landmaschinen hatte mit seinem Reingewinn im dritten Geschäftsquartal positiv überrascht. Laut Steven Fisher von UBS verlief das Agrargeschäft viel besser als erwartet. Am Ausblick änderte das Unternehmen allerdings nichts.

Im Verlauf rückten die Paramount-Aktien ins Blickfeld, aus dem Handel gingen sie gut sieben Prozent höher. Dafür verantwortlich gemacht wurde ein Kreise-Bericht, wonach Milliardär Edgar Bronfman eine anstehende Übernahme durch den Filmproduzenten Skydance Media durchkreuzen könnte. In einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg heisst es, Bronfman stehe kurz vor einem Angebot für den Paramount-Mehrheitsaktionär National Amusements. Auch eine Direktbeteiligung an Paramount erwäge er, hiess es weiter.

Der Euro fiel wieder unter die erst am Vortag übersprungene Marke von 1,10 US-Dollar zurück. Zuletzt wurden 1,0973 Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1011 (Mittwoch: 1,1019) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9081 Euro gekostet.

US-Staatsanleihen gerieten nach vier Gewinntagen unter Druck. Der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) fiel um 0,67 Prozent auf 113,00 Punkte. Die Rendite stieg im Gegenzug auf 3,93 Prozent. (AWP/mc/pg)

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