US-Schluss: Börsen setzen Aufwärtstrend fort

US-Schluss: Börsen setzen Aufwärtstrend fort

Nasdaq – Die US-Börsen haben am Freitag wieder an ihren jüngsten Aufwärtstrend angeknüpft. Bei den Standardwerten aber hielten sich die Gewinne in Grenzen. Bereits am Donnerstag hatten sie etwas unter Gerüchten über eine Reduzierung der konjunkturstützenden Massnahmen der US-Notenbank (Fed) gelitten. Notenbankchef Ben Bernanke gab sich nun zum Wochenschluss wenig Mühe, diesen Spekulationen entgegenzutreten. Bei einer Rede in Chicago verweigerte er Aussagen zu Geldpolitik und Wirtschaftsausblick. Börsianern zufolge gibt es erste Anzeichen, dass die von der Fed eingeleiteten Schritte zur Ankurbelung der Wirtschaft bereits Wirkung zeigen.

Der Dow Jones Industrial stieg um 0,24 Prozent auf 15.118,49 Punkte und endete damit so hoch wie noch in seiner Geschichte. Auf Wochensicht bedeutete dies ein Plus von 0,97 Prozent. Am Vortag hatte der US-Leitindex Dow Jones Industrial seine jüngste Rekordfahrt zunächst unterbrochen und mit leichten Verlusten geschlossen. Im Handelsverlauf hatte das Barometer aber am Donnerstag bei 15.144 Punkten den höchsten Stand seiner Geschichte markiert.

Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es am Freitag um 0,43 Prozent auf 1.633,70 Punkte nach oben. Auch das war der bisher höchste Schlussstand des Aktienbarometers. An der technologielastigen Nasdaq-Börse kletterte der Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,67 Prozent auf 2.981,02 Punkte.

An der Dow-Spitze zogen die Papiere des PC-Herstellers Hewlett-Packard (HP) um 1,70 Prozent an. Nvidia sorgte im Nasdaq 100 mit Zahlen für Gesprächsstoff. Die Aktien des Grafikchip-Herstellers verteuerten sich um 4,53 Prozent, nachdem Umsatz und Gewinn im ersten Quartal die Erwartungen übertroffen hatten.

Zwei Grossaktionäre des PC-Herstellers Dell haben einen Gegenentwurf zum Übernahmeplan des Gründers Michael Dell vorgestellt. Dem Vorschlag zufolge sollen bisherige Aktionäre ihre Anteile behalten können und zwölf Dollar in Form von Bargeld oder neu ausgegebenen Aktien bekommen, wie Wirtschaftsmedien übereinstimmend berichteten. Für die Ausschüttung an die Aktionäre wollen Southeastern Asset Management und der Milliardär Carl Icahn in die Bargeld-Reserven greifen und neue Schulden aufnehmen. Michael Dell bietet den Aktionären des PC-Herstellers 13,65 Dollar je Anteil.

Dem «Wall Street Journal» zufolge hatte sich der Dell-Verwaltungsrat allerdings eine ähnliche Idee wie die von Southeastern und Icahn bereits durch den Kopf gehen lassen und verworfen. Es sei zu riskant, Dell weiterhin an der Börse zu lassen und das Unternehmen gleichzeitig mit Schulden zu belasten. Analyst Angelo Zino von S&P Equity IQ schrieb in einem Kommentar, dass viele Anleger dem Angebot von Michael Dell weiterhin skeptisch gegenüberstünden. Insofern könnte dieser die Konditionen für die Aktionäre noch einmal nachbessern. Die Dell-Aktien rückten um 0,98 Prozent vor.

Die Titel von Gap verteuerten sich um 5,62 Prozent. Die Gewinnprognose des Bekleidungshändlers hatte die Erwartungen übertroffen.

Noch deutlichere Kurssprünge verzeichneten die Aktien von Actavis und Warner Chilcott. Der Pharmakonzern Actavis hatte bestätigt, sich in frühen Gesprächen zur Übernahme des Wettbewerbers Warner Chilcott zu befinden. Die Titel von Actavis zogen um gut 12 Prozent und die von Warner Chilcott um knapp 20 Prozent an. (awp/mc/upd/ps)

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