US-Schluss: Fest – Neue Fed-Chefin verspricht Kontinuität

US-Schluss: Fest – Neue Fed-Chefin verspricht Kontinuität

New York – Die Aussicht auf Kontinuität in der Geldpolitik der US-Notenbank hat der Wall Street am Dienstag kräftige Gewinne beschert. Aussagen aus der Antrittsrede der neuen Fed-Präsidentin katapultierten den Dow Jones Industrial zeitweise wieder über die 16 000-Punkte-Marke. Mit plus 1,22 Prozent bei 15 994,77 Zählern schloss der US-Leitindex dann zwar knapp darunter, setzte insgesamt aber seine Mitte der vergangenen Woche gestartete Erholung fort. Der S&P-500-Index stieg um 1,11 Prozent auf 1819,75 Punkte. Der Nasdaq 100 rückte ebenfalls um 1,11 Prozent auf 3621,72 Punkte vor.

«Der Markt mag Beständigkeit, und was gesagt wurde, ist konsistent mit dem, was wir seit Monaten gehört haben», begründete ein Börsianer die sehr positive Stimmung am Aktienmarkt. Janet Yellen, die an diesem Tag dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses Rede und Antwort gestanden hatte, versprach in Sachen Geldpolitik «grosse Kontinuität». Die milliardenschweren Wertpapierkäufe, mit der die Fed die Wirtschaft anschieben will, würden «in massvollen Schritten» weiter verringert, soweit sich die konjunkturelle Erholung fortsetze, hiess es. Die Geldpolitik der Fed werde aber noch lange nach Einstellung der Wertpapierkäufe locker bleiben. Mit Blick auf den Arbeitsmarkt sagte die neue Fed-Chefin Yellen, dass mehr getan werden müsse, um ihn zu unterstützen.

Bewegung scheint es auch beim Thema Erhöhung der Schuldenobergrenze zu geben. Laut einem Bericht der «Washington Post» zeichnet sich eine Einigung zwischen Republikanern und Demokraten ab. Abgeordnete der Republikaner wollten das Schuldenlimit für ein Jahr erhöhen, hiess es in der Zeitung.

Neben Yellens Rede standen einige Unternehmen besonders im Blick. Der Mobilfunkkonzern Sprint hatte im vierten Quartal 2013 erheblich besser abgeschnitten als erwartet, was der Aktie zu einem Plus von 2,73 Prozent verhalf. Seit dem Abschalten des Nextel-Netzes im Sommer vergangenen Jahres hatte Sprint zwar Kunden eingebüsst, mit 69’000 waren es im vierten Quartal allerdings weit weniger gewesen als befürchtet.

Die Papiere der Börse IntercontinentalExchange (ICE) stiegen nach Vorlage ihrer Quartalsbilanz um gut 2 Prozent. Der Börsenbetreiber, der im November den Kauf der NYSE Euronext samt deren europäischer Derviatebörse Liffe abgeschlossen hatte, hatte im vierten Quartal ein höheres Ergebnis je Aktie eingefahren als von Analysten erwartet worden war. Die ICE will zudem die europäische Euronext wieder an die Börse bringen. Der Börsengang sei «auf Kurs», teilte die auf den Rohstoffhandel ausgerichtete ICE mit. Details wurden allerdings nicht genannt.

Im Dow legten die Aktien von JPMorgan um marktkonforme 1,22 Prozent zu. Die Klage einer Lobbygruppe lässt den 13 Milliarden Euro schweren Hypothekenvergleich zwischen der Grossbank und der US-Regierung wackeln. Einziges Papier mit Kursverlusten in dem 30 Werte umfassenden Leitindex war das von Cisco Systems . Es gab vor der Vorlage von Quartalszahlen am Mittwoch um 0,53 Prozent nach.

Die Apple-Aktien gewannen im Nasdaq-Auswahlindex 1,32 Prozent. Am Mannheimer Landgericht ist der Prozess um eine Milliardenforderung des deutschen Patentverwerters IPCom gegen den iPhone-Hersteller gestartet. Die Zivilkammer wird zunächst über eine mögliche Verletzung des Patents befinden. Erst danach könne gegebenenfalls auch die Höhe des Schadenersatzanspruchs zum Gegenstand der Verhandlung vor dem Landgericht werden, sagte der Vorsitzende Richter Holger Kircher.   (awp/mc/pg)

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