US-Schluss: Technologiewerte unter Druck – Dow unverändert
New York – Die Anleger haben an den New Yorker Börsen am Donnerstag bei Technologiewerten Gewinne mitgenommen. Der Nasdaq 100 büsste nach einem bislang starken Wochenverlauf 1,49 Prozent auf 16 149,57 Punkte ein. Das Tech-Werte-Barometer hat damit in dieser Woche noch 2,8 Prozent gewonnen.
Auch der marktbreite S&P 500 verlor am Donnerstag 0,72 Prozent auf 4667,45 Zähler. Der Dow Jones Industrial , der am Vortag mit den Gewinnen der anderen Indizes nicht Schritt halten konnte, schloss prozentual unverändert bei 35 754,69 Punkten. Für ihn ergibt sich ein Wochenplus von bisher 3,4 Prozent.
Am Markt hiess es, Anleger hätten weiter Bedenken, was erforderliche Massnahmen gegen die Corona-Variante Omikron und ihre wirtschaftlichen Folgen betrifft. Dies bremse den zuletzt spürbaren Optimismus, dass Infektionen wohl eher milde verlaufen und Booster-Impfungen offenbar wirksam sind. «Es gibt noch zu viel über diese Variante zu lernen, um eindeutige Schlussfolgerungen zu ziehen», sagte Experte Craig Erlam vom Broker Oanda.
Laut dem Deutsche-Bank-Experten Jim Reid könnte eine wohl hohe Übertragbarkeit ein Problem sein, auch wenn sich die Infektionsverläufe als weniger schwerwiegend erweisen. Der Experte warnte auf Basis einer schnell steigenden Infektionszahl vor einer möglicherweise grösser werdenden Belastung für die Krankenhäuser.
Ausserdem hiess es am Markt, die Anleger agierten vor neuen Inflationszahlen aus den USA am Freitag eher abwartend. Die Inflationsentwicklung ist besonders relevant für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Ein starkes Kriterium für die Währungshüter ist auch der Arbeitsmarkt. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren am Donnerstag auf den niedrigsten Stand seit 1969 gefallen.
Mit Blick auf Einzelwerte gab es im Wall-Street-Leitindex Dow kaum kursbewegende Nachrichten. Die Aktien von Apple gaben mit dem Tech-Sektor um 0,3 Prozent nach. Am Vortag war es dem iPhone-Konzern in letzter Minute gelungen, eine per Gerichtsurteil verordnete Lockerung der App-Store-Regeln aufzuschieben.
Stärkere Verluste gab es im Dow für die Boeing -Aktien, die 1,64 Prozent einbüssten. Sie folgten nach der jüngsten Erholungsrally der wieder nachgebenden Flugbranche. Unter den Fluggesellschaften fielen die Aktien von
United Airlines , American Airlines und Delta Air Lines um bis zu 1,8 Prozent.
Im schwachen Technologiesektor fielen die Aktien des Chipkonzerns Intel als Dow-Schlusslicht um 2,5 Prozent. Grössere Kursverluste mussten derweil auch die Anleger von Tesla mit einem Minus von 6,1 Prozent einstecken. Der Kurs des Elektroautobauers konnte sich nur knapp über der Marke von 1000 Dollar halten.
Stark gefragt waren jedoch die Papiere von CVS Health , die sich um 4,5 Prozent verteuerten. Der auf pharmazeutische Produkte spezialisierte Einzelhändler will mehr Geld an seine Anteilseigner ausschütten. Dies hob sektorweit die Stimmung, die Papiere der Apothekenkette Walgreens Boots Alliance zogen an der Dow-Spitze um 1,4 Prozent an.
Negativ fielen ansonsten die Aktien des angeschlagenen Videospiele-Einzelhändlers Gamestop auf – jener Aktie, die Anfang des Jahres Furore machte mit Kursausschlägen, die von privat organisierten Anlegern ausgelöst wurden. Die Papiere verloren am Donnerstag 10,3 Prozent. Sie litten damit vor allem unter einem Quartalsverlust, der höher ausfiel als gedacht.
Der Euro ist wieder unter die Marke von 1,13 Dollar gefallen. Zuletzt wurden 1,1290 Dollar gezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zwischenzeitlich noch auf 1,1311 (Vortag: 1,1299) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8841 (0,8850) Euro.
US-Staatsanleihen legten zu. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries stieg um 0,11 Prozent auf 130,34 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere fiel im Gegenzug auf 1,49 Prozent. (awp/mc/pg)