US-Schluss: Coronavirus sorgt erneut für heftige Verluste
New York – An den US-Börsen hat sich am Dienstag die Talfahrt weiter fortgesetzt. Die Sorgen über die Ausbreitung des Coronavirus und die Folgen für die Weltwirtschaft verunsichern die Anleger immer stärker. Bereits am Vortag hatte es daher international heftige Verwerfungen an den Börsen gegeben. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial hatte mehr als 1000 Punkte verloren.
Nun beendete der wichtige Wall-Street-Index den Tag mit einem weiteren Abschlag von 3,15 Prozent oder knapp 900 Punkten auf 27’081,36 Zähler. Damit ist wieder auf dem Punktestand angekommen, den er zuletzt Ende Oktober hatte. Kurzzeitig war der Dow sogar wieder unter die Marke von 27 000 Punkten gesackt.
Der marktbreite S&P 500 sank am Dienstag um 3,03 Prozent auf 3128,21 Punkte. Der technologielastige Nasdaq-100-Index verlor 2,70 Prozent auf 8834,87 Zähler. Dagegen waren Staatsanleihen als «sichere Häfen» erneut stark gefragt und zogen kräftig an. Die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen, die als weltweit wichtigster Schuldtitel gelten, fiel auf ein Rekordtief von 1,3055 Prozent. Zugleich gab der US-Dollar zum Euro nach.
Die US-Gesundheitsbehörde CDC befürchtet eine Ausbreitung des neuartigen Coronavirus auch in den USA. Die «aggressive Eindämmungsstrategie» der Vereinigten Staaten habe zwar bislang weitgehend dafür gesorgt, die Einschleppung des Virus zu verlangsamen. Da es sich aber in immer mehr Ländern ausbreite, werde es immer schwieriger, es an den Grenzen zu stoppen, sagte Nancy Messonnier, die Leiterin der CDC-Abteilung für Immunisierung und Atemwegserkrankungen. In Europa gibt es zudem neue Fälle in immer weiteren Ländern. Neben der hohen Zahl Infizierter in Italien, gibt es nun auch erste Fälle in Spanien, der Schweiz und auch in Deutschland.
Die Stimmung der Konsumenten und in den Unternehmen könnte sich nicht nur in Europa stark eintrüben, sondern womöglich auch in den USA, sagte Chefinvestor Mark Haefele von der UBS . Wie heftig die Epidemie letztlich wird, sollte sich wohl in den nächsten zwei Wochen zeigen, erwartet er. «Sollten Europa und Nordamerika zu ähnlich drastischen Massnahmen zur Eindämmung greifen müssen wie China, dann würde das Wirtschaftswachstum im ersten Halbjahr erheblich darunter leiden.» (awp/mc/pg)