US-Schluss: Dow leicht im Minus – Quartalsplus von 2%
New York – Daten vom amerikanischen Immobilienmarkt haben am Montag die Stimmung an den US-Börsen nur zeitweise aufhellen können. Die Standardwerte-Indizes schlossen letztlich mit minimalen Verlusten. Die Nasdaq-Börsen konnten sich zwar im Plus halten, gaben einen Teil ihrer Gewinne jedoch bis Handelsschluss wieder ab.
Der Leitindex Dow Jones Industrial beendete den Handel mit minus 0,15 Prozent bei 16 826,60 Punkten. Im zweiten Quartal legte er damit dennoch um 2,2 Prozent zu. Deutlicher noch ist der Zuwachs für den marktbreiten S&P-500-Index , der an diesem Tag um 0,04 Prozent auf 1960,23 Punkte stieg. Im abgelaufenen Quartal gewann er fast sechs Prozent und legte damit in einem zweiten Quartal so deutlich zu wie seit 2009 nicht mehr. Der Nasdaq 100 gewann zum Wochenstart moderate 0,13 Prozent auf 3849,48 Punkte, nachdem er im Tagesverlauf bei rund 3860 Punkten so hoch gestanden hatte wie seit September 2000 nicht mehr. Sein Plus im abgelaufenen Quartal beträgt etwas mehr als sieben Prozent.
In den USA war die Zahl der noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe im Mai mit plus 6,1 Prozent deutlich stärker gestiegen als erwartet. Volkswirte hatten lediglich mit einem Plus von 1,5 Prozent gerechnet. Kaum Beachtung fand hingegen, dass sich die Stimmung der Einkaufsmanager in der US-Region Chicago im Juni etwas stärker als erwartet eingetrübt hatte.
Zu den Favoriten im Dow zählten mit plus 0,56 Prozent die Papiere von Merck & Co. Der Pharmakonzern berichtete von positiven Studiendaten (Phase III) zum Medikament Emend gegen Übelkeit und Erbrechen nach einer Chemotherapie bei Kindern. Die Aktien von AT&T hingegen zeigten sich mit minus 0,14 Prozent nur wenig verändert. Milliardär Carlos Slim reagierte auf die geplante Übernahme des Satellitenfernsehanbieters DirecTV durch den US-Telekomkonzern. Er kauft AT&T dessen Beteiligung an dem von ihm selbst geführten Mobilfunkanbieter America Movil ab.
Ein Plus von knapp drei Prozent verbuchten die Papiere von PPG Industries. Der Chemiekonzern will mit einem Milliardenzukauf sein Geschäft mit Baufarben stärken und kauft daher das mexikanische Unternehmen Consorcio Comex. Die Übernahme wird mit 2,3 Milliarden US-Dollar (1,65 Mrd Euro) bewertet. Die Aktien von General Motors (GM) hingegen büssten 0,87 Prozent ein, erholten sich damit aber etwas von ihrem Tagestief. Nachdem der Autobauer in diesem Jahr in Nordamerika bereits 20 Millionen Autos aus verschiedenen Gründen zurückgerufen hatte, beorderte er an diesem Tag weitere 8,45 Millionen Fahrzeuge wegen Defekten in die Werkstätten zurück.
Weiter im Fokus bleibt ausserdem der Börsengang von Gopro. Die Aktien sprangen um weitere knapp 13 Prozent hoch auf 40,55 Dollar. Die Papiere der für ihre Actionkameras Hero bekannte US-Firma waren am vergangenen Donnerstag an der Börse gestartet. Der Ausgabepreis hatte beim anvisierten Höchstpreis von 24 Dollar gelegen. Inzwischen beläuft sich das Plus auf nahezu 70 Prozent.
Analystenmeinungen beflügelten im Nasdaq 100 die Anteilsscheine von Yahoo und Micron Technology. Die Titel des Halbleiterspezialisten Micron waren mit plus 4,57 Prozent auf 32,95 Dollar Spitzenwert im Auswahlindex und profitierten davon, dass die Credit Suisse sie auf ihre Empfehlungsliste gesetzt hatte. Seit Jahresbeginn sind Micron-Aktien damit um etwas mehr als 50 Prozent gestiegen.
Um 2,57 Prozent legten die Anteilsscheine von Yahoo zu. Die Analysten von Piper Jaffray hatten die Bewertung für die Aktie des Internetunternehmens auf «Overweight» angehoben. Der Wert der Beteiligung an der Handelsplattform Alibaba sei im Aktienkurs von Yahoo nicht ausreichend widergespiegelt,hiess es zur Begründung. Je näher der Börsengang von Alibaba rücke, desto realistischer sollte die Bewertung werden. (awp/mc/upd/ps)