US-Schluss: Vorsichtiger Optimismus beschert erneut Rekorde
New York – Mit moderatem Schwung haben in den USA der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial und der marktbreite S&P 500 am Dienstag an ihren Rekordlauf vor dem Wochenende angeknüpft. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 indes drehte nach einem leicht freundlichen Start in die Verlustzone.
Die Verabschiedung des gewaltigen Infrastrukturpakets an diesem Tag war zwar keine Überraschung mehr, dürfte aber Anlass gewesen sein für die insgesamt überwiegend freundliche Marktstimmung. Die zur Wochenmitte anstehenden Verbraucherpreisdaten im Juli veranlassten die Anleger aber weiterhin, eher vorsichtig zu bleiben. Die US-Notenbank (Fed) hatte zuletzt immer wieder deutlich gemacht, dass sie das Anziehen der Inflation als nur vorübergehend ansieht und damit die Gemüter beruhigt. Eine baldige erste Straffung der Geldpolitik halten allerdings zunehmend mehr Experten für wahrscheinlich.
Der Dow Jones legte am Dienstag nach einer Bestmarke bei 35 285 Punkten letztlich um 0,46 Prozent auf 35 264,67 Zähler zu. Der S&P 500 stieg um 0,10 Prozent auf 4436,75 Punkte, nachdem auch er zuvor einen Höchststand erreicht hatte. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor indes 0,53 Prozent auf 15 053,58 Punkte.
Im Blick an diesem Handelstag standen in der zu Ende gehenden Berichtssaison noch ein paar Unternehmen mit Quartalszahlen. Zudem gab Boeing Auslieferungszahlen für Juli bekannt. Zwar lieferte der Flugzeugbauer weniger Jets an Kunden aus als im Juni und auch die Neuaufträge gingen deutlich zurück, doch die Boeing-Papiere gewannen letztlich 1,5 Prozent.
Die Aktien des Düngerherstellers Nutrien zogen um 6,2 Prozent an. Der K+S-Konkurrent schraubte nach einem starken zweiten Quartal erneut die Jahresziele nach oben. Sowohl der Zwischenbericht als auch der neue Ausblick übertrafen die Analystenerwartungen.
Die Aktien der Kinobetreibers AMC Entertainment , die nach besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen zunächst deutlich zugelegt hatten, büssten letztlich dann 6,1 Prozent ein. Der Leerverkäufer Jim Chanos hatte zuvor gesagt, es sei Realität, «dass sich die Dinge bei AMC verschlechtert haben».
Für die an der Nasdaq notierten Anteilscheine von Biontech und Moderna ging es nach dem kräftigen Rekordlauf am Vortag nun wieder etwas abwärts. Biontech gaben um 6,9 Prozent nach und Moderna um 5,7 Prozent. Die Aktien beider Corona-Impfstoffproduzenten hatten allerdings am Montag prozentual zweistellig zugelegt. Auslöser waren stärker als erwartet ausgefallene Umsatz- und Ergebniszahlen der Mainzer Biontech im abgelaufenen Quartal gewesen.
Die Papiere der Eisenbahngesellschaft Kansas City Southern gewannen 7,5 Prozent auf 289,75 Dollar. Hier beflügelte ein erhöhtes Übernahmeangebot der Eisenbahngesellschaft Canadian Pacific Railway über 300 Dollar je Aktie des Konkurrenten, was einem Gesamtvolumen von rund 27 Milliarden Dollar entspricht. Für die Aktien von Canadian Pacific ging es um 0,7 Prozent abwärts. Canadian National Railway , die eigentlich mit Kansas fusionieren wollen, gaben ebenfalls um 0,7 Prozent nach.
Der Euro kostete zum Handelsschluss an der Wall Street 1,1718 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1722 (Montag: 1,1761) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8531 (0,8503) Euro. Am US-Rentenmarkt fiel der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) um 0,19 Prozent auf 133,53 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen stieg im Gegenzug auf 1,35 Prozent. (awp/mc/pg)