US-Schluss: Dow knapp im Plus – «Jahresendrally gelaufen»

US-Schluss: Dow knapp im Plus – «Jahresendrally gelaufen»

New York – Der Dow Jones Industrial hat am zweitletzten Handelstag des Jahres ein knappes Plus geschafft und damit so hoch wie noch nie geschlossen. Allerdings blieb der US-Leitindex unter seinem Verlaufsrekord, welchen er am Freitag zum Auftakt erreicht hatte. Von Marktexperten hiess es am Montag vor Silvester, dass die Jahresendrally grösstenteils bereits in der vergangenen Woche gelaufen sein dürfte.

Zum Handelsende notierte der Leitindex 0,16 Prozent höher bei 16 504,29 Punkten. Der S&P-500-Index schloss am Montag 0,02 Prozent schwächer bei 1841,07 Punkten. Auch der marktbreite Börsenindex hatte vor dem Wochenende noch einen Rekordstand erreicht. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verabschiedete sich 0,11 Prozent tiefer bei 3570,08 Punkten.

Craig Erlam vom Broker Alpari sprach von niedrigen Handelsvolumina, da viele Händler noch im verlängerten Weihnachtsurlaub seien. Auch der Konjunkturkalender war vor Silvester dünn: In den USA standen lediglich die noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe für den November auf der Agenda, die weniger als erwartet gestiegen waren. Einen erkennbaren Einfluss auf die Notierungen hatten die Daten nicht.

Zu Einzelwerten gab es nur wenige kursbewegende Nachrichten. Die Twitter-Aktionäre mussten weitere Verluste verkraften: Nach dem knapp 13-prozentigen Kursrutsch am vergangenen Freitag büssten die Titel des Kurznachrichtendienstes weitere 5,11 Prozent ein. Im Zuge des vorangegangenen Höhenflugs seit dem Börsengang im November hatte sich der Wert der Papiere allerdings fast verdreifacht. Zwei Analystenhäuser hatten schon vor dem Wochenende zu bedenken gegeben, dass die hohe Bewertung für das junge und dazu noch verlustreiche Unternehmen nicht gerechtfertigt sei.

Die Apple-Titel knüpften mit minus 0,99 Prozent an ihre schwache Entwicklung vom Freitag an. Der Elektronikkonzern will sich vom streitlustigen Grossinvestor Carl Icahn nicht zu einem noch grösseren Aktienrückkauf drängen lassen. Der Verwaltungsrat hatte den Aktionären am vergangenen Freitag empfohlen, auf der anstehenden Hauptversammlung gegen einen Vorschlag Icahns zu stimmen. Dieser verlangt, dass Apple im laufenden Geschäftsjahr Aktien im Wert von mindestens 50 Milliarden Dollar zurückkauft und damit den Kurs befeuert.

Dagegen sprangen die Aktien von Crocs um 21,08 Prozent hoch. Für die US-Schuhfirma brechen neue Zeiten an: Nach vier Jahren hört Firmenchef John McCarvel im April auf, wie der Hersteller der bunten Kultsandalen bekannt gab. Die Suche nach einem Nachfolger hat begonnen. Gleichzeitig steckt der Finanzinvestor Blackstone 200 Millionen Dollar in die Firma. Mit diesem Geld und vorhandenen Reserven will Crocs ab dem kommenden Jahr eigene Aktien zurückkaufen, was gemeinhin den Kurs treibt. Die Blackstone-Titel sanken um 0,19 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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