US-Schluss: Dow beendet triste Börsenwoche lustlos

US-Schluss: Dow beendet triste Börsenwoche lustlos

New York – Kurz vor dem Wochenende sind die US-Aktienmärkte in Lethargie verfallen. Auch überraschend gute Konjunkturdaten konnten die Investoren am Freitag nicht mehr aus der Reserve locken. Damit ging für den Dow Jones Industrial eine alles in allem eher triste Börsenwoche lustlos zu Ende. Der Leitindex schloss mit 0,04 Prozent im Plus bei 34’479,60 Punkten. Auf Wochensicht verbuchte das Börsenbarometer ein Minus von 0,8 Prozent.

Der den breiten Markt abbildende S&P 500 legte um 0,19 Prozent auf 4247,44 Zähler zu, nachdem er sich am Vortag zu einem weiteren Rekordhoch aufgeschwungen hatte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 lag am Ende mit 0,27 Prozent im Plus bei 13’998,30 Punkten. Hier sah die Wochenbilanz mit einem Gewinn von 1,6 Prozent besser aus als beim Dow.

Auch erfreuliche Konjunkturdaten trieben die Kurse nicht mehr an. Eine monatliche Umfrage der Uni Michigan förderte im Juni eine bessere Stimmung der Verbraucher zutage als von Analysten erwartet worden war. Daten zum Konsumklima sind nicht selten marktbewegend, hängt doch ein grosser Teil der US-Wirtschaft vom privaten Verbrauch ab.

Kursbewegende Unternehmensnachrichten waren Mangelware. Zur Sache ging es allerdings im Sektor der Pharma- und Biotechnologie-Unternehmen. So brachen die Aktien von Vertex Pharmaceuticals um elf Prozent ein. Das Unternehmen musste eine herbe Enttäuschung hinnehmen bei der experimentellen Behandlung einer Erbkrankheit, die Leber und Lunge befällt. Die Beendigung des Projekts sei ein grosser Rückschlag für die Bemühungen, die eigene Produktpalette zu verbreitern, hiess es an der Börse.

Papiere des Pharmazeutikaherstellers Incyte büssten 5,7 Prozent ein. Die US-Gesundheitsbehörde FDA verlängerte die Prüfung des Mittels Ruxolitinib gegen Neurodermitis um drei Monate. «Für das Unternehmen ist das eindeutig negativ», sagte Analyst Brian Abrahams von der Bank RBC. Die Haltung am Markt zu diesem Mittel sei ohnehin von Skepsis geprägt.

Einen Rückschlag müssen auch die Aktionäre des deutschen Impfstoffherstellers Curevac hinnehmen, deren Papiere hauptsächlich in New York gehandelt werden. Sie sackten um 7,5 Prozent ab, nachdem es hiess, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn plane wegen der jüngsten Probleme im Zulassungsprozess für die laufende Impfkampagne nicht mehr mit dem Corona-Vakzin von Curevac.

Mit Biogen und Eli Lilly gerieten zwei weitere Titel aus der Pharmawelt unter Druck. Beide Aktien verloren mehr als vier Prozent. Allerdings nahmen Anleger hier Kursgewinne mit. Eli Lilly waren am Vortag auf ein Rekordhoch gestiegen, bei Biogen belaufen sich die Aufschläge im Juni auf fast 50 Prozent.

Am Devisenmarkt fiel der Eurokurs zeitweise unter die Marke von 1,21 US-Dollar auf den tiefsten Stand seit Mitte Mai. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,2110 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2125 (Donnerstag: 1,2174) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8247 (0,8214) Euro gekostet.

Am Anleihemarkt drückten die soliden Konjunkturdaten auf die Notierungen. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel um 0,14 Prozent auf 132,93 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Anleihen betrug 1,46 Prozent. (awp/mc/ps)

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