US-Schluss: Dow Jones legt 0,08% auf 17’231 Zähler zu

New York – Nach drei Gewinnwochen in Folge ist die Wall Street am Montag überwiegend wenig verändert aus dem Handel gegangen. Von durchwachsenen Unternehmensnachrichten und Konjunkturdaten kamen keine Impulse für weitere Kursaufschläge.

Der Dow Jones Industrial pendelte in einer moderaten Spanne um seinen Freitags-Schlusskurs und verabschiedete sich schliesslich 0,08 Prozent fester bei 17’230,54 Punkten aus dem Handel. Am Freitag hatte der US-Leitindex zugelegt und das bisherige Monatsplus auf über fünfeinhalb Prozent geschraubt, nachdem im vorangegangenen Quartal der grösste Verlust seit vier Jahren angefallen war. Der marktbreite S&P-500-Index gewann am Montag 0,03 Prozent auf 2’033,66 Punkte. Besser hielt sich der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100, der um 0,53 Prozent auf 4’462,07 Punkte zulegte.

Als kleinen Stimmungsdämpfer sahen Händler die Konjunkturentwicklung in China. Die dortige Wirtschaft war in den vergangenen drei Monaten nur noch um 6,9 Prozent gewachsen und damit so langsam wie seit sechs Jahren nicht mehr.

Experten hatten allerdings nur mit einem Plus von 6,8 Prozent gerechnet. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank, sieht im weiter rückläufigen Wirtschaftswachstum daher keine Gefahr: Von Relevanz sei vielmehr, dass die chinesische Wirtschaft im laufenden Jahr die befürchtete harte Landung umgehen könne, sagte er.

Derweil kletterte der NAHB-Index – ein von der Vereinigung der US-Wohnungsbauunternehmen erhobenes Stimmungsbarometer – um drei Punkte auf 64 Punkte und damit erneut auf ein Zehnjahreshoch. Allerdings wurde der Vormonatswert von 62 auf 61 Zähler nach unten revidiert. Werte über 50 Punkten signalisieren, dass die Mehrheit der Häuserbauer die Bedingungen positiv beurteilt.

Die Unternehmensberichtssaison nimmt unterdessen weiter Fahrt auf: Morgan Stanley komplettierte schon vor dem Börsenstart den Reigen der grossen US-Investmentbanken. Die Unsicherheiten an den Kapitalmärkten hatten dem Wall-Street-Haus im dritten Quartal schwer zugesetzt: Unter dem Strich sackte der Überschuss um 40 Prozent ab und verfehlte damit die Erwartungen der Analysten klar. Die Papiere der Investmentbank büssten daraufhin als Schlusslicht im S&P 500 4,80 Prozent ein.

In der vergangenen Woche hatte bereits Konkurrent Goldman Sachs einen heftigen Gewinnrückgang gemeldet. Dagegen hatten die Bank of America, JPMorgan und Citigroup die schwachen Geschäfte durch Kosteneinsparungen mehr als wettgemacht.

Im Dow Jones wurden indes die Titel der Ölkonzerne gemieden, nachdem die Preise für den wichtigen Rohstoff deutlich gesunken waren. Index-Schlusslicht waren ExxonMobil mit minus 1,81 Prozent, Chevron verloren 1,38 Prozent. Beim zweitgrössten US-Öldienstleister Halliburton sorgten zudem rote Quartalszahlen für ein Kursminus von 1,19 Prozent. Das Unternehmen hatte unter der Flaute in der Energiebranche und Übernahmekosten für die 35 Milliarden Dollar teure Übernahme des Wettbewerbers Baker Hughes gelitten.

Am Markt für Geld- und Kassenautomaten bahnt sich derweil eine milliardenschwere Übernahme an: Der US-Hersteller Diebold – Nummer zwei der Branche – hat am Wochenende Gespräche über den Kauf des Paderborner Konkurrenten Wincor Nixdorf bekannt gegeben. Diebold bietet rund 1,7 Milliarden Euro oder 52,50 Euro je Aktie und damit eine satte Übernahmeprämie für die Deutschen.

Die Diebold-Titel legten um 6,71 Prozent zu. Derweil sieht der Deutschlandchef des Branchenrivalen NCR sein Unternehmen als Profiteur einer solchen Fusion. Dessen Titel stiegen um 1,71 Prozent.

Der Wert der Aktien von Weight Watchers verdoppelte sich. Auslöser dafür war die Nachricht, dass die bekannte US-Talkmasterin Oprah Winfrey 10 Prozent der ausstehenden Aktien gekauft hat und in den Verwaltungsrat des Diät-Spezialisten einzieht.

Der Eurokurs blieb wegen Spekulationen unter Druck, denen zufolge die Europäische Zentralbank (EZB) über eine zusätzliche Lockerung ihrer Geldpolitik nachdenken könnte: Die Gemeinschaftswährung notierte zuletzt bei 1,1324 US-Dollar. Richtungweisende zehnjährige amerikanische Staatsanleihen legten um 2/32 Punkte auf 99 24 /32 Punkte zu und rentierten mit 2,03 Prozent. (awp/mc/upd/pg)

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