New York – Nach der deutlichen Erholung vom Vortag sind die US-Börsen am Mittwoch nicht recht in Schwung gekommen. Der Dow Jones Industrial wurde von den deutlichen Kursverlusten des Index-Mitglieds Boeing belastet und schloss 0,16 Prozent tiefer bei 17 086,63 Punkten. Für den breit gefassten S&P-500-Index ging es hingegen um 0,18 Prozent auf den Rekord-Schlussstand von 1987,01 Punkten hoch. Bereits im Verlauf hatte er bei 1989,23 Punkten den höchsten Stand seiner Geschichte erreicht. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 ging 0,62 Prozent fester bei 3986,19 Punkten aus dem Handel.
Insgesamt wurden die jüngsten Unternehmenszahlen von den Anlegern positiv aufgenommen. Laut Marktanalyst Jasper Lawler von CMC Markets UK stützte auch die Erwartung, dass die EU keine weiteren Sanktionen gegen Russland verhängen werde. Allerdings zeigt der Abschuss zweier ukrainischer Kampfjets – nach Angaben der Kiewer Regierung von russischem Territorium aus -, dass die Krise in der Ostukraine akut bleibt. Ähnliches gilt für den Konflikt im Gazastreifen. Die Streichung zahlreicher internationaler Flüge nach Israel wegen des andauernden Raketenbeschusses setzt das Land nun auch wirtschaftlich unter Druck.
Am Dow-Ende büssten die Aktien von Boeing 2,34 Prozent ein. Der Flugzeugbauer war mit seinem Umsatz im zweiten Quartal knapp unter den Erwartungen geblieben. Das besser als erwartete Ergebnis je Aktie (EPS) und die angehobene Jahresgewinnprognose halfen den Titeln nicht.
Derweil musste Microsoft die Teilübernahme von Nokia verdauen: Das zugekaufte Mobiltelefongeschäft der Finnen hatte den an sich guten Geschäftsverlauf des Softwarekonzerns überschattet, dessen Aktien 0,09 Prozent gewannen. Bei Apple sorgten starke iPhone-Verkäufe für einen Kurssprung von 2,61 Prozent. Das schwächelnde Geschäft mit iPad-Tabletcomputern und einen enttäuschender Umsatzausblick blendeten die Anleger aus.
Der Chemiekonzern Dow Chemical hatte im zweiten Quartal von einem starken Plastikgeschäft und höheren Preisen profitiert, was die Aktien um 3,04 Prozent steigen liess. Für die Anteilsscheine der Fluggesellschaft Delta Air Lines ging es dank einer positiven Gewinnüberraschung um 3,90 Prozent hoch. Auch der Lebensmittel-Multi PepsiCo übertraf die Ergebniserwartungen – dies honorierten die Aktien mit plus 1,85 Prozent.
Für die EMC-Titel standen Kursgewinne von 0,81 Prozent zu Buche, nachdem der Hersteller von IT-Speichersystemen starke Quartalsresultate vorgelegt und das Ziel für den Jahresgewinn erhöht hatte. Ähnliches galt für das Biotechnologie-Unternehmen Biogen Idec , dessen Aktien um 11,17 Prozent empor schossen. Dagegen enttäuschte der Videospiele-Konzern Electronic Arts mit der Ankündigung, das Kampfspiel «Battlefield Hardline» statt im Oktober erst Anfang kommenden Jahres auf den Markt zu bringen. Die Titel büssten 6,19 Prozent ein. (awp/mc/upd/ps)