US-Schluss: Verluste vor Berichtssaison, Konjunktursorgen
New York – Sorgen um sinkende Unternehmensgewinne und eine niedrigere Wachstumsprognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) haben die US-Börsen am Dienstag ins Minus gedrückt. Der Dow Jones Industrial weitete seine anfänglich moderaten Verluste bis zum Handelsschluss auf minus 0,81 Prozent auf 13.473,53 Punkte aus. Der marktbreite S&P 500-Index sank am fünften Jahrestag seines Allzeithochs um 0,99 Prozent auf 1.441,48 Punkte. Die Indizes der Technologiebörse Nasdaq gaben noch etwas deutlicher nach: Der Composite Index rutschte um 1,52 Prozent auf 3.065,02 Punkte ab, und der Auswahlindex Nasdaq 100 büsste 1,61 Prozent auf 2.741,92 Punkte ein.
Der Pessimismus der Anleger sei mit Blick auf die Quartalsberichtssaison recht hoch, sagte ein Händler. Das sorge allerdings auch für Potenzial, sollte es zu positiven Überraschungen kommen. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg ausgewerteten Analystenschätzungen zufolge dürften die Erlöse und Gewinne der im S&P 500 notierten Unternehmen zum ersten Mal in drei Jahren in ihrer Gesamtheit gefallen sein. Darüber hinaus hätten Aussagen des (IWF) die Stimmung belastet, wonach die europäische Schuldenkrise und politische Grabenkämpfe in den USA die Weltwirtschaft erneut in eine tiefe Krise stürzen könnten.
Die Aktien des Aluminiumkonzerns Alcoa, der die Berichtssaison zum dritten Quartal am heutigen Dienstag nachbörslich inoffiziell eröffnete, legte als einer von nur drei Gewinnern im Dow Jones um 0,11 Prozent zu. Auch der Ölkonzern Chevron berichtet nachbörslich über die Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Jahresviertel. Die Papiere sanken um 0,22 Prozent.
An das Ende des Dow Jones rutschten Intel mit minus 2,71 Prozent. Das Analysehaus Bernstein Research hatte die Aktien auf «Underperform» abgestuft und dies mit den langfristigen fundamentalen Perspektiven für den Chiphersteller begründet.
Einen Kurseinbruch um rund 21 Prozent mussten die Aktionäre des Herstellers künstlicher Herzklappen Edwards Lifesciences verkraften. Das Unternehmen hatte zuvor mitgeteilt, dass der vorläufige Umsatz im dritten Quartal hinter den eigenen Erwartungen aus dem Juli zurückgeblieben sei.
Ebenfalls deutlich nach unten ging es für die Titel des Online-Video-Verleihers Netflix. Mit minus 10,85 Prozent waren sie das Schlusslicht im Nasdaq 100, nachdem die Papiere am Montag noch um fast zehneinhalb Prozent nach oben geschnellt waren. Die Bank of America verwies auf einen steigenden Wettbewerb und senkte ihr Votum für die Titel um gleich zwei Stufen auf «Underperfom». (awp/mc/pg/upd/ps)