US-Schluss: Verluste – Unsicherheit über Eurozone
New York – Trotz erfolgreicher Verhandlungen zur Rettung Zyperns sind die US-Börsen am Montag in die Verlustzone gerutscht. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial , der kurz nach Handelsstart noch auf ein Rekordhoch bei 14.563 Punkten gestiegen war, verlor bis Handelsschluss 0,44 Prozent auf 14.447,75 Punkte. Händler verwiesen auf aktuelle Äusserungen des Eurogruppen-Chefs Jeroen Dijsselbloem, die für neue Unsicherheit an den Finanzmärkten auf beiden Seiten des Atlantiks gesorgt hätten. Der marktbreite S&P 500 büsste 0,33 Prozent auf 1.551,69 Punkte ein. An der Nasdaq sank der Composite-Index um 0,30 Prozent auf 3.235,30 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 gab um 0,41 Prozent auf 2.789,45 Punkte nach.
Medien hatten berichtet, dass Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem gesagt habe, der Restrukturierungsplan für zyprische Banken könne als Vorlage für den Rest der Eurozone dienen. Ein Börsianer hatte daraufhin auf Sorgen um eine Kapitalflucht in anderen Euro-Peripherieländern verwiesen, da vor allem Grossanleger zahlen sollten. Dijsselbloem widersprach allerdings später den Berichten über seine Aussagen und teilte mit, dass Zypern ein spezieller Fall sei.
Mit Blick auf Einzelwerte standen insbesondere die Aktien von Dell im Blick, die als Spitzenwert im Nasdaq 100 um 2,62 Prozent zulegten. Der drittgrösste Computerbauer bestätigte am Montag, dass nach Gründer Michael Dell auch der Finanzinvestor Blackstone sowie Milliardär Carl Icahn Interesse am Kauf des PC-Herstellers angemeldet hätten. Beide Vorschläge könnten am Ende die Offerte von Michael Dell ausstechen, teilte das Unternehmen mit. «Mit Icahn ist ein echtes Schwergewicht in den Ring gestiegen, denn der weiss, wie man sich in solchen Situationen verhalten muss, um am Ende als Sieger aus dem Kampf gehen zu können», sagte ein Händler. Die Blackstone-Titel sanken um 0,41 Prozent.
Die Verizon-Papiere gewannen im Dow 0,29 Prozent. Der britische Telekomkonzern Vodafone bereitet laut einem Bericht der «Sunday Times» den Verkauf seiner Beteiligung an dem hochprofitablen US-Marktführer Verizon Wireless und damit einen der grössten Deals aller Zeiten vor. Der britische Mobilfunkkonzern habe bereits mehrere Gespräche über eine Veräusserung seines 45-Prozent-Anteils mit dem Mehrheitseigner Verizon Communications geführt, hiess es aus Branchen- und Bankenkreisen. Die Transaktion könnte den Briten bis zu 135 Milliarden US-Dollar (104 Mrd Euro) in die Kassen spülen und bereits diesen Sommer erfolgen.
Im S&P 500 stiegen die Actavis-Aktien um 0,84 Prozent. Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca hat in den USA einen Patentstreit über seinen Cholesterinsenker Crestor beigelegt. Mit den Generikaherstellern Actavis und Egis wurde ein Vergleich geschlossen. Beide dürfen vom Mai 2016 an ein sogenanntes Nachahmermittel auf den Markt bringen, müssen aber einen Anteil aus den Erlösen an Astrazeneca zahlen. (awp/mc/pg)