US-Schluss: Verluste
New York – Die Wall Street hat am Montag ihrer jüngsten Rekordfahrt Tribut gezollt. Ordentliche US-Konjunkturdaten konnten enttäuschende Aussagen aus dem heimischen Einzelhandel sowie schwache chinesische Wirtschaftsmeldungen nicht kompensieren.
Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 0,29 Prozent bei 17 776,80 Punkten. Am Freitag hatte der Leitindex nach einer verkürzten Sitzung kaum verändert, aber einmal mehr auf einem Rekordhoch geschlossen. Der marktbreite S&P-500-Index sank zum Wochenauftakt um 0,68 Prozent auf 2053,44 Punkte und knüpfte damit an seine Freitagsverluste an. Für den vor dem Wochenende freundlichen technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 1,15 Prozent auf 4287,81 Punkte bergab.
Die Stimmung in der US-Industrie hatte sich im November zwar eingetrübt, aber weniger als von Volkswirten erwartet: Das belegten sowohl der vom Forschungsinstitut Markit als auch der vom Institute for Supply Management (ISM) erhobene Einkaufsmanagerindex. Die Daten wurden kurz nach dem Börsenstart bekannt. Negative Nachrichten kamen hingegen aus China, wo Einkaufsmanagerindizes auf eine verschlechterte Stimmung in den Chefetagen von Industrieunternehmen hindeuteten.
Für Moll-Töne sorgte auch ein Bericht des US-Einzelhandelsverbands, dem zufolge die Konsumenten in den letzten vier Tagen bis zum 30. November 11 Prozent weniger ausgegeben haben als im Vorjahr. In den USA wird traditionell am letzten Freitag im November, dem «Black Friday», mit Sonderangeboten der Beginn der wichtigen Weihnachtseinkauf-Saison eingeläutet.
Die Titel der Branchengrösse Wal-Mart gaben als einer der grössten Verlierer im Dow um 1,51 Prozent nach. Ähnlich schlimm erwischte es die Aktien des Konkurrenten Target mit minus 1,69 Prozent. Die Papiere der Elektronik-Handelskette Best Buy büssten gar 5,46 Prozent ein.
Bei den Anteilsscheinen des Online-Versandhändlers Amazon standen Verluste von 3,73 Prozent zu Buche – hier belastete offenbar auch eine Abstufung der Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Moody’s. Auch die Apple-Aktionäre hatten nichts zu lachen: Die Aktien des iPhone-Herstellers sackten um 3,25 Prozent ab.
Spekulationen über ein Interesse von Vodafone halfen dem Kabel-Konzern Liberty Global nicht: Die Aktien verloren 2,79 Prozent. Dagegen ging es für Lions Gate um 2,95 Prozent hoch, nachdem der chinesische Milliardär Wang Jianlin Interesse bekundet hatte, eine Kontrollmehrheit an dem US-Medienunternehmen zu erlangen.
Im zuletzt gebeutelten Ölsektor fiel die Entwicklung uneinheitlich aus. Die Papiere der grossen Ölkonzerne Chevron und ExxonMobil erholten sich mit den Ölpreisen und legten als beste Dow-Werte um 2,63 beziehungsweise 2,00 Prozent zu. Dagegen ging es für die Aktien der Ölfeld-Dienstleister Schlumberger und Halliburton um weitere 0,83 beziehungsweise 2,35 Prozent bergab. (awp/mc/upd/ps)