US-Schluss: Erneut Verluste
New York – Zunehmende Sorgen über die Eurokrise und Konjunkturdaten haben den US-Börsen am Dienstag den dritten Handelstag in Folge Verluste beschert. Der Dow Jones Industrial verlor 0,82 Prozent auf 12.617,32 Punkte. Der marktbreite S&P 500-Index rutschte um 0,90 Prozent auf 1.338,31 Zähler ab. An der Technologiebörse ging es für den Nasdaq Composite Index um 0,94 Prozent auf 2.862,99 Punkte nach unten, und der Auswahlindex Nasdaq 100 büsste 0,87 Prozent auf 2.567,46 Punkte ein.
Scheinbar habe der Markt diese Woche bemerkt, dass Spanien dem Weg Griechenlands folge, sagte Marktstratege Ishaq Siddiqi von ETX Capital. Die Lage bei den Schulden Spaniens spitzte sich weiter zu: Bei einer Auktion kurzlaufender Schuldverschreibungen musste das krisengeschüttelte Euroland am Dienstag höhere Zinsen bieten, um an frische Mittel zu kommen. Die Sorgen der Anleger hinsichtlich der Eurokrise verstärkt hat vermutlich auch, dass die Ratingagentur Moody’s den Ausblick für Deutschland, die Niederlande sowie Luxemburg von stabil auf negativ gesenkt hatte.
Händlern zufolge hätten zudem Konjunkturdaten die Ungewissheit hinsichtlich des globalen Wirtschaftswachstums untermauert. So war die Wirtschaftsstimmung im Euroraum auch im Juli schlecht geblieben, wie der Einkaufsmanagerindex zeigte. In den USA signalisierte der Richmond-Hersteller-Index der Fed einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität in der zentral-atlantischen Region. Für zusätzlich schlechte Stimmung sorgten auch Quartalsberichte einiger US-Konzerne.
Negativ fielen die Papiere des United Parcel Service (UPS) auf, die um 4,63 Prozent absackten. Der Paketdienst hatte wegen der schwächelnden Weltwirtschaft und einem überraschend schlechten Quartal seine Gewinnerwartungen zusammengestrichen. Mit einem Abschlag von 2,12 Prozent gaben auch AT&T stärker als der Gesamtmarkt nach. Der Telekomkonzern hatte den Überschuss im zweiten Jahresviertel zwar deutlich gesteigert, jedoch lag dies auch an geringeren Smartphone-Subventionen, da weniger Mobilfunkkunden gewonnen wurden.
DuPont rutschten um rund zwei Prozent ab, nachdem der Chemiekonzern für 2012 einen Gewinn am unteren Ende der bisherigen Prognosebandbreite angekündigt hatte. Nach verfehlten Ergebnisschätzungen ging es für die Aktien des Haushaltsgeräteherstellers Whirlpool um mehr als siebeneinhalb Prozent nach unten. Noch deutlicher verloren Lexmark. Sie brachen um 12,75 Prozent ein. Der Druckerproduzent hatte wegen der Konjunkturschwäche in Europa für das dritte Quartal einen Gewinn unter den Erwartungen der Analysten vorhergesagt.
Die Papiere von Biogen Idec hingegen verteuerten sich um moderate 0,19 Prozent. Das Biotechnologie-Unternehmen hatte im zweiten Jahresviertel von der Nachfrage nach seinen wichtigen Medikamenten Avonex sowie Tysabri profitiert und die Erwartungen der Wall Street übertroffen. Zu den wenigen Gewinnern im Dow zählten die Einzelhandelswerte Wal-Mart Stores und Home Depot. Beide verteuerten sich um circa 0,40 Prozent.
Abseits der Berichtssaison verloren die Titel von Pfizer 1,02 Prozent. Ein neues Alzheimer-Medikament, das der Pharmakonzern zusammen mit Johnson & Johnson und der Elan Corp entwickelt, hatte in einer Studie enttäuscht. Johnson & Johnson fielen um 1,12 Prozent, Elan hingegen brachen im New Yorker Handel um mehr als 13 Prozent ein. (awp/mc/pg/upd/ps