US-Schluss: Dow sackt 2,3% auf 25’387 Punkte ab

Boerse

New York – Die US-Börsen sind am Montag auf Talfahrt gegangen. Vor allem Technologieaktien gaben kräftig nach. Sorgen um eine schwache Nachfrage nach iPhones des Apple-Konzerns belasteten die Stimmung.

Zudem bereitet Börsianern zufolge die künftige Zinsentwicklung in den Vereinigten Staaten nach wie vor Unbehagen. Erst in der vergangenen Woche hatte die US-Notenbank weiter steigende Leitzinsen signalisiert, was Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren unattraktiver machen kann. Zudem sei der Leitindex Dow Jones Industrial charttechnisch angeschlagen, hiess es.

Der Dow knüpfte an seine Verluste vom Freitag an und büsste 2,32 Prozent auf 25’387,18 Punkte ein. Damit schloss er knapp über seinem kurz zuvor erreichten Tagestief. In der vergangenen Woche hatte er allerdings knapp 3 Prozent gewonnen und sich bis dahin von seinem jüngsten Tief Ende Oktober schon wieder um mehr als 8 Prozent erholt. Das, so gab Andreas Büchler von Index Radar zu bedenken, sei alles viel zu schnell und auch in zu kurzer Zeit vonstatten gegangen. Vergleichbare Übertreibungsphasen hätten in der Vergangenheit oft mit einer Wochen bis Monate andauernden Stagnation oder sogar mit Schlimmerem geendet.

Der S&P 500 gab am Montag um 1,97 Prozent auf 2726,22 Zähler nach. An der technologielastigen Nasdaq-Börse verlor der Auswahlindex Nasdaq 100 zugleich 2,98 Prozent auf 6829,10 Punkte. Die Anleihemärkte blieben feiertagsbedingt geschlossen.

Die Anteile von Apple zählten mit einem Abschlag von rund 5 Prozent zu den schwächsten Werten im Dow, während zugleich die Anteile des Sensorenherstellers und Apple-Zulieferers Lumentum nach gekappten Jahreszielen um ein Drittel einbrachen. Das Unternehmen begründete seine Umsatz- und Gewinnwarnung damit, dass ein Grosskunde die Aufträge für 3D-Sensoren gekürzt habe. Da die Orders von Apple 30 Prozent von dessen Umsatz ausmachen und es schon eine Weile lang Anhaltspunkte gibt, dass der Absatz der neuen iPhone-Modelle die Erwartungen nicht erfüllt, schlussfolgerte der Markt nun, dass es sich bei dem Kunden um Apple handelt.

Die Papiere von Goldman Sachs wurden im Dow noch stärker abgestraft. Sie büssten 7,5 Prozent ein, nachdem der Betrugsskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB wieder in den Blick gerückt war. Der Finanzminister des asiatischen Landes verlangt die volle Erstattung aller im Zusammenhang mit den Geschäften des Fonds an die US-Bank geflossenen Gebühren.

Die Papiere von General Electric (GE) gaben um knapp 7 Prozent nach. Damit sackten sie unter 8 US-Dollar je Aktie auf den tiefsten Stand seit Mitte März 2009. Nachdem der angeschlagene Industriekonzern Ende Oktober den Markt erneut mit überraschend schwachen Zahlen geschockt hatte, sind Anleger und Analysten zunehmend vorsichtiger. Die Credit Suisse etwa senkte an diesem Montag zum zweiten Mal innerhalb von 12 Tagen ihr Kursziel. Wie nun der neue Vorstandschef Larry Culp dem US-Sender CNBC sagte, braucht GE dringend Geld, um die Bilanz zu stärken. Die Aktie hat in diesem Jahr bisher 50 Prozent an Wert eingebüsst und musste im Juni – nach rund 110 Jahren Mitgliedschaft im Dow – den US-Leitindex verlassen. (awp/mc/ps)

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