New York – Der Dow Jones Industrial hat das erste Quartal nach einem Schwächeanfall am letzten Handelstag mit einem kleinen Verlust abgeschlossen. In den ersten drei Monaten rutschte das weltweit bekannteste Aktienbarometer 0,26 Prozent ab. Experten zufolge leidet der Index seit Jahresbeginn unter dem starken Dollar. Hinzu komme die Ungewissheit bezüglich der ersten Leitzinserhöhung in den USA. Die enttäuschende Entwicklung an der Wall Street steht damit im Kontrast zu dem Kursfeuerwerk an den meisten europäischen Aktienmärkten, wo der schwache Euro und die sehr lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank für einen fulminanten Start ins neue Jahr gesorgt hatten.
Am Dienstag fiel der US-Leitindex um 1,11 Prozent auf 17 776,12 Punkte. Auf Monatssicht bedeutet dies ein Minus von 1,97 Prozent. Der breiter angelegte S&P-500-Index verlor 0,88 Prozent auf 2067,89 Punkte. An der technologielastigen Börse Nasdaq fiel der Auswahlindex Nasdaq 100 um 1,12 Prozent auf 4333,69 Punkte. Am Montag hatten noch alle drei Indizes mehr als 1 Prozent gewonnen und dabei unter anderem von gleich drei Übernahme-Ankündigungen im Pharmasektor profitiert.
Im Dow litten die Aktien des Ölkonzerns Chevron mit einem Minus von 1,80 Prozent unter dem sinkenden Preis für das Schwarze Gold. Börsianer begründeten den schwachen Ölpreis mit den Verhandlungen mit dem Iran über sein Atomprogramm. Kommt es zu einem Übereinkommen, könnten die Sanktionen enden und damit das weltweite Überangebot an Rohöl zunehmen.
Ansonsten blieben Übernahmen auch am Dienstag das Gesprächsthema an der Wall Street. So will der Kabelkonzern Charter Communications den Konkurrenten Bright House Networks schlucken. Das Geschäft hat einen Wert von insgesamt 10,4 Milliarden US-Dollar (9,7 Milliarden Euro). Damit schreitet die Konsolidierung auf dem amerikanischen Kabelmarkt weiter voran. Aktien von Charter Communications kletterten daraufhin als mit Abstand bester Wert im Nasdaq 100 um mehr als fünf Prozent nach oben.
An der Spitze des S&P 500 zogen die Aktien der CBRE Group um mehr als sechs Prozent an. Der Immobiliendienstleister will dem Mischkonzern Johnson Controls sein Geschäft mit der Immobilien- und Liegenschaftsverwaltung abkaufen. Dessen Titel gewannen mehr als ein Prozent.
Papiere des kanadischen Unternehmens Teck Ressources aber fielen um rund 10 Prozent und büssten damit einen Grossteil ihrer Vortagesgewinne wieder ein. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte am Montag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, dass es auf dem globalen Kupfermarkt zu einer Fusion kommen könnte. Teck und die britische Antofagasta prüften einen Zusammenschluss. Dies wurde jedoch von beiden Unternehmen nach US-Börsenschluss dementiert. Antofagasta-Anteile gaben in London um 0,95 Prozent nach.
Auch bei UnitedHealth Group ist die Luft schon wieder grösstenteils raus: Nachdem die Nachricht von der geplanten Übernahme des Dienstleisters Catamaran die Papiere des Krankenversicherers noch am Montag um 2,53 Prozent angetrieben hatten, waren sie nun mit minus 2,24 Prozent das Schlusslicht im Dow. (awp/mc/pg)