New York – Die Sorge vor einem Austritt Grossbritanniens aus der EU (Brexit) hat die Wall Street zum Wochenschluss belastet. Vor allem Technologiewerte gerieten am Freitag unter Druck. Die Präsidentin der US-Notenbank, Janet Yellen, hatte erst kürzlich gesagt, dass ein Brexit eine Gefahr für die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte darstelle. Befürworter und Gegner des Brexit hatten derweil ihre Kampagnen bis einschliesslich Samstag eingestellt, seit am Donnerstag die Labour-Abgeordnete Jo Cox einem Mordanschlag zum Opfer gefallen war.
Der Dow Jones Industrial gab um 0,33 Prozent auf 17’675,16 Punkte nach. Am Vortag hatte der US-Leitindex noch nach fünf Verlusttagen in Folge wieder etwas zugelegt. Auf Wochensicht bedeutet dies einen Verlust von 1,06 Prozent, nachdem der Dow zwischenzeitlich deutlich über 2 Prozent verloren hatte. Der marktbreite S&P 500 fiel am Freitag um 0,33 Prozent auf 2071,22 Punkte. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 1,13 Prozent auf 4374,38 Punkte nach unten.
Unter den Einzelwerten ging es für Oracle um 2,69 Prozent aufwärts. Der SAP-Konkurrent konnte beim Umsatz für das vergangene Quartal die Markterwartungen übertreffen, auch wenn selbst starke Zuwächse der Cloud-Angebote weiterhin die Einbussen im traditionellen Geschäft nicht ganz ausgleichen können.
Die Aktien von Apple aber fielen um mehr als 2 Prozent. Der Konzern muss sich im Schlüsselmarkt China mit einem Patentstreit um seine iPhones auseinandersetzen.
Für die Anteilscheine der Google-Mutter Alphabet ging es um 2,76 Prozent nach unten. Den Analysten der Citigroup zufolge könnten die Ausgaben der Unternehmen für Suchmaschinenmarketing im zweiten Quartal nicht mehr ganz so stark gestiegen sein wie noch ein Jahr zuvor. Bei dieser Werbeform versuchen die Unternehmen, ihre Sichtbarkeit in der Trefferliste einer Suchmaschine zu erhöhen.
Die Papiere von Smith & Wesson hingegen zogen um 8,74 Prozent an. Der Waffenhersteller habe mit seinen Prognosen positiv überrascht, hiess es.
Die Aktien von Mosaic profitierten mit einem Gewinn von mehr mehr als 3 Prozent von Spekulationen, wonach der Konzern das Düngemittelgeschäft des brasilianischen Bergbaukonzerns Vale übernehmen könnte.
Der Eurokurs hielt sich im New Yorker Handel auf hohem Niveau und lag zuletzt bei 1,1280 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1254 (Donnerstag: 1,1174) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,8886 (0,8949) Euro. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen fielen um 8/32 Punkte auf 100 5/32 Punkte und rentierten mit 1,606 Prozent. (awp/mc/upd/ps)