US-Schluss: Dow fällt 0,3% auf 19’891 Punkte

Boerse

New York – Einen Tag nach der Pressekonferenz von Donald Trump ist an der Wall Street etwas Ernüchterung eingekehrt. Die an Enttäuschungen reiche Rede des künftigen US-Präsidenten wirkte am Donnerstag negativ nach, so dass die wichtigsten Aktienindizes leicht tiefer schlossen. Zahlreiche Analysten bemängelten mit Blick auf die Aussagen Trumps, dass es an Einblicken gefehlt habe, wie die umfangreichen fiskalpolitischen Stimuli und Steuersenkungen aussehen könnten, die der Republikaner auf den Weg bringen wolle, um ‹America great again› zu machen.

Der Dow Jones Industrial fiel um 0,32 Prozent auf 19’891,00 Punkte und entfernte sich damit von der zuvor noch nie erreichten Marke von 20’000 Punkten. Zwischenzeitlich war der US-Leitindex sogar um knapp 1 Prozent abgesackt. Im Schlepptau der steigenden Rohstoffnotierungen jedoch konnte sich das Börsenbarometer im späten Handel etwas erholen.

Der breiter gefasste S&P 500 gab um 0,21 Prozent auf 2270,44 Zähler nach. Für den technologiewertelastigen Nasdaq 100 ging es um 0,17 Prozent auf 5041,427 Punkte nach unten. Er hatte zur Wochenmitte noch ein Rekordhoch erreicht.

Mit Blick auf die Einzelwerte brachen am Donnerstag die Aktien von Fiat Chrysler um mehr als 18 Prozent ein. Nach Volkswagen ist mit dem italienisch-amerikanischen Branchenriesen ein zweiter Autobauer wegen möglichen Abgasbetrugs ins Visier der Behörden geraten. Konkret steht Fiat Chrysler im Verdacht, bei rund 100’000 Dieselwagen die Emissionswerte von Stickoxiden gefälscht zu haben. Das Unternehmen geht hingegen davon aus, sich mit seiner Abgastechnik im legalen Rahmen zu bewegen.

Unter den weiteren Autowerten gaben Ford um 0,63 Prozent nach. Die Aktien von General Motors büssten mehr als 1 Prozent ein.

Im Blick der Anleger war zudem die Stahlbranche, nachdem die schweizerische Bank Credit Suisse kritische Worte gefunden hatte. Die Preise für Qualitätsflachstahl dürften im ersten Quartal ihren Höhepunkt erreicht haben, schrieben die Experten und stuften die US-Stahlbranche von «Overweight» auf «Market Weight» ab. Sie rechnen in der zweiten Jahreshälfte mit scharfen Preisrückgängen bei Rohstoffen und schwachen Nachfragetrends. Die Anteilsscheine von US Steel und von AK Steel senkten sie zugleich auf «Neutral». In der Folge kam es zu scharfen Kursrückgängen: US Steel sackten um fast 7 Prozent und AK Steel sogar um mehr als 10 Prozent ab.

Die Aktien des Pharmakonzerns Merck & Co bauten ihre Vortagesgewinne hingegen aus und stiegen um knapp 1 Prozent. Zur Wochenmitte hatten sie bereits von einer positiven Nachricht zum Immun-Therapeutikum Keytruda zur Behandlung von Lungenkrebs profitiert. Nun äusserten sich unter anderem die Analysten von Morgan Stanley positiv zu den Papieren.

Schlusslicht im Dow waren die Anteilscheine des Unterhaltungskonzerns Walt Disney. Sie litten unter einer Verkaufsempfehlung des Analysehauses Pivotal Research und verloren 1,75 Prozent.

Der Eurokurs profitierte von der allgemeinen Dollar-Schwäche und stand zuletzt bei 1,0623 US-Dollar. Am US-Rentenmarkt stieg der Kurs richtungweisender zehnjährige Staatsanleihen angesichts der Verluste an der Wall Street um 4/32 Punkte auf 96 28/32 Punkte. Ihre Rendite betrug 2,358 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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