New York – Die Wall Street hat ihren ruhigen vorösterlichen Handel am Dienstag fortgesetzt und nur wenig verändert geschlossen. Angesichts einer möglichen Verschärfung geopolitischer Konflikte hätten die Anleger ihr Pulver trocken gehalten, hiess es. Börsianer verwiesen auf den sich zuspitzenden Atomstreit zwischen den USA und Nordkorea sowie auf die gefährliche Lage im Syrien-Konflikt mit der Konfrontation zwischen Russland und den Vereinigten Staaten.
Der Dow Jones Industrial endete mit einem knappen Minus von 0,03 Prozent bei 20 651,30 Punkten und machte damit seine anfänglich deutlicheren Verluste nahezu wett. Bereits zum Wochenauftakt war der US-Leitindex nicht vom Fleck gekommen. Der breiter gefasste S&P 500 verlor am Dienstag 0,14 Prozent auf 2353,78 Punkte. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 fiel um 0,43 Prozent auf 5398,40 Punkte.
Aus Branchensicht führten Finanz- und Technologiewerte die Liste der grössten Verlierer an. Unter den Einzelwerten sorgten die in den USA gelisteten Aktien des kanadischen Flugzeug- und Bahnkonzerns Bombardier mit einem Kursgewinn von knapp sechs Prozent für Aufsehen. Auslöser dafür war eine Kreisemeldung über eine mögliche Fusion der Bombardier-Zugsparte mit jener des deutschen Elektrotechnikkonzerns Siemens .
Im Dow gehörten die Papiere von Walt Disney mit einem Plus von 0,57 Prozent auf 113,07 Dollar zu den attraktivsten Werten. Zuvor hatte die Investmentbank Goldman Sachs die Aktien des Medienkonzerns in die «Conviction Buy List» aufgenommen mit einem Kursziel von 138 US-Dollar. Der Erfolg der Realverfilmung «Die Schöne und das Biest» dürfte das Ergebniswachstum im Geschäftsjahr 2017/18 deutlich beschleunigen, schrieb Analyst Drew Borst.
Dagegen büssten die Anteilscheine der Muttergesellschaft von United Airlines, United Continental im Verlauf bis zu 4,4 Prozent an Wert ein und schloss mit einem Kursabschlag von 1,1 Prozent. Die Fluggesellschaft hatte in den sozialen Netzwerken weltweite Empörung hervorgerufen, nachdem sie einen Passagier wegen Überbuchung gewaltsam aus dem Flugzeug entfernen liess. Bereits vor wenigen Wochen stand die Fluggesellschaft im Fokus, nachdem sie zwei Teenagern den Flug verwehrt hatte, weil diese Leggings trugen.
Der Chipkonzern Qualcomm spitzt seinen Streit mit Apple mit einer Gegenklage zu. Qualcomm wirft dem iPhone-Konzern vor, Tatsachen verfälscht und Regulierungsbehörden zu Attacken angestachelt zu haben. Apple hatte bei seiner Klage im Januar erklärt, der Chip-Spezialist verlange zu viel für Patentlizenzen und forderte eine Milliarde Dollar, die Qualcomm zurückhalte. Die Qualcomm-Titel verloren als Schlusslicht im S&P-100-Index gut 2 Prozent. Für die Apple-Papiere ging es als schwächster Dow-Wert um mehr als 1 Prozent nach unten.
Der Eurokurs hielt sich im US-Handel auf dem im europäischen Geschäft erklommenen höheren Niveau. Zuletzt wurde die europäische Gemeinschaftswährung mit 1,0606 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0616 (Montag: 1,0578) Dollar festgesetzt. Richtungweisende zehnjährige Anleihen gewannen 18/32 Punkte auf 99 18/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,30 Prozent. (awp/mc/upd/ps)