US-Eröffnung: Verluste – Konjunktursorgen dominieren wieder

New York – An den US-Börsen haben am Donnerstag einmal mehr Wirtschaftssorgen die Oberhand gewonnen. Darunter litten insbesondere die konjunktursensiblen Technologiewerte, die zur Wochenmitte noch einen weiteren Erholungsversuch im aktuellen Abwärtstrend unternommen hatten.
Damit fiel der technologielastige Index Nasdaq 100 am Donnerstag um 0,61 Prozent auf 19.476,27 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,29 Prozent auf 5.582,87 Punkte nach unten. Der Leitindex Dow Jones Industrial gab um 0,18 Prozent auf 41.276,03 Punkte nach.
Laut den Chart-Experten von Index-Radar könnte das bekannte Börsensprichwort «Politische Börsen haben kurze Beine» mit Donald Trump im Weissen Haus der Vergangenheit angehören. Die ständig wechselnden Rahmenbedingungen erschwerten die Planungssicherheit für Unternehmen und belasteten erheblich den Konsum. Und zu allem Überfluss drohe am Wochenende erneut ein Shutdown in den USA. «Ohne die Zustimmung der Demokraten zu einem Übergangshaushalt könnte die Zahlungsunfähigkeit erneut zur Realität werden», warnten sie.
Auf Unternehmensseite macht Intel positive Schlagzeilen: Die Ernennung eines neuen Konzernchefs trieb den Kurs um gut 16 Prozent nach oben. Damit waren die Aktien der klare Gewinner im Nasdaq 100. Der Branchenveteran Lip-Bu Tan soll den Chip-Riesen aus seiner Krise führen. Analyst Timothy Arcuri von der Bank UBS äusserte sich «positiv auf vielen Ebenen», unter anderem wegen seiner Erfahrung. Der neue Chef verfüge über ausgezeichnete Beziehungen in Fernost und habe in der Vergangenheit bereits Wert für die Aktionäre geschaffen.
Ansonsten gab es aber viele negativ auffällige Aktien. So sackten die Papiere des Softwarekonzerns Adobe als Schlusslicht im Nasdaq 100 um mehr als zehn Prozent ab. Als Grund galt ein schwacher Umsatzausblick auf das laufende zweite Geschäftsquartal.
Für die Anteilsscheine von Uipath ging es um gut 13 Prozent nach unten. Der Softwarespezialist hatte ebenfalls eine schwache Umsatzprognose präsentiert. Laut dem Experten Matthew Hedberg der kanadischen Bank RBC spiegelt diese das derzeitig unsichere Marktumfeld für das Unternehmen wider, auch wegen einer möglichen Aussetzung staatlicher Ausgaben.
Die Aktien des Nutzfahrzeugbauers Paccar büssten gut zwei Prozent ein. Hier wurden weniger strenge Emissionsvorschriften für Lkw in den USA zum Thema gemacht, weil der von Trump eingesetzte neue Chef der Umweltbehörde EPA wohl zahlreiche Regelungen auf den Prüfstand stellt. An der Börse dämpfte dies die Hoffnung, dass schärfere Vorschriften die Käufe neuer Lkw fördern.
Ebenfalls mehr als zwei Prozent verloren American Eagle Outfitters. Wie der Analyst Matthew Boss von der Bank JPMorgan urteilte, war der Ausblick des Modeunternehmens auf das erste Quartal und das Gesamtjahr 2025 eine herbe Enttäuschung. (awp/mc/ps)