US-Schluss: Verluste eingedämmt – Konflikte bremsen
New York – Die anhaltenden Konflikte in der Ukraine und im Gazastreifen haben am Montag in den USA letztlich nur wenig auf die Börsenkurse gedrückt. Im Handelsverlauf dämmten die wichtigsten Indizes ihre Verluste ein. Durchwachsene Unternehmensnachrichten gaben indes keine klar positiven Impulse. Zum Schluss notierte der Dow Jones Industrial noch 0,28 Prozent im Minus bei 17’051,73 Punkten. Der breit gefasste S&P-500-Index gab um 0,23 Prozent auf 1’973,63 Punkte nach und der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 verlor 0,15 Prozent auf 3934,14 Punkte.
Die politische Lage sei ein Dämpfer für den Markt, der zudem im Zeichen der Berichtssaison stehe, schrieb ein Marktbeobachter. Ein weiterer Experte verwies auf die bereits hohen Bewertungen und das daraus resultierende Rückschlagspotenzial. Am Freitag hatte der Dow Jones Industrial etwas zugelegt und mit einem Wochenplus von knapp einem Prozent geschlossen – zur Wochenmitte hatte er sogar einen Rekordstand erreicht.
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und der Führer der Hamas-Exilorganisation, Chaled Maschaal, trafen sich am Montag in der katarischen Hauptstadt Doha, um Möglichkeiten für einen Waffenstillstand im blutigen Gaza-Konflikt zu erörtern. Palästinensische Offizielle sprachen von gewissen Fortschritten, wiesen aber zugleich darauf hin, dass eine Einigung zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas weiterhin nicht in Reichweite sei.
Derweil hält der Streit um die Schuld am Absturz der malaysischen Passagiermaschine in der Ostukraine an. Von russischen Militärs hiess es, kurz davor sei ein ukrainischer Kampfjet in der Nähe des Flugzeugs gewesen. Zuletzt forderte der UN-Sicherheitsrat einstimmig eine unabhängige Untersuchung des mutmasslichen Flugzeug-Abschusses.
Unter den US-Einzelwerten stachen die Aktien von Tabakunternehmen negativ heraus. Ein Gericht in Florida hatte R.J. Reynolds American zur Zahlung von mehr als 23 Milliarden Dollar an die Witwe eines Kettenrauchers verurteilt. Die Strafe ist eine der höchsten, die jemals in einem Prozess mit einem einzelnen Kläger gegen ein Tabakunternehmen verhängt worden ist. Allerdings gilt es als praktisch sicher, dass ein Berufungsgericht sie später drastisch reduzieren wird, etwa auf einen entsprechenden Millionenbetrag. Die Papiere von Reynolds verloren 1,14 Prozent. Im Sog dieser Nachrichten gaben die Papiere der Konkurrenten Philip Morris und Altria Group um 0,52 beziehungsweise 0,38 Prozent nach.
Für die Allergan-Titel ging es indes um 2,23 Prozent bergauf, nachdem der Pharmakonzern mit seinem Quartalsgewinn positiv überrascht hatte. Zudem soll der Abbau von Stellen zu Einsparungen bei dem Unternehmen führen, das gegen eine Übernahme durch den Konkurrenten Valeant Pharmaceuticals kämpft.
Bei Halliburton sorgten gute Zahlen für ein knappes Plus von 0,10 Prozent. Der Dienstleister für die Erdölindustrie hatte im zweiten Quartal mit seiner Umsatzentwicklung positiv überrascht. Zudem stockt der Konzern sein Aktienrückkaufprogramm auf sechs Milliarden Dollar auf. Der Spielwarenhersteller Hasbro war hingegen mit seinem Umsatz hinter den Erwartungen zurückgeblieben und meldete zudem einen Gewinnrückgang. Das brockte den Aktien ein Minus von 2,69 Prozent ein. (awp/mc/pg)