New York – Die US-Börsen haben am Donnerstag mit leichten Verlusten geschlossen. Der Dow Jones Industrial beendete den Handel mit minus 0,14 Prozent bei 13.096,31 Punkten. Sorgen über das Scheitern der Bemühungen um eine Lösung im Haushaltsstreit hatten den Leitindex zeitweise wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 13.000 Punkten gedrückt, die er Anfang Dezember erst hinter sich gelassen hatte. Die Erholung setzte ein, als laut Medienberichten der republikanische Mehrheitsführer im Repräsentantenaus, John Boehner, die Abgeordneten aufforderte, an diesem Sonntag zu Beratungen nach Washington zurückzukehren.
Der S&P-500-Index verlor 0,12 Prozent auf 1.418,09 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq fiel der Composite-Index um 0,14 Prozent auf 2.985,91 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 0,16 Prozent auf 2.632,94 Punkte.
Nachdem zunächst die Hoffnungen schwanden, dass sich die Fiskalklippe noch in diesem Jahr umschiffen lasse, erhielten sie im späten Handel neuen Auftrieb durch bekundete Bemühungen, ein Scheitern der Etatverhandlungen in letzter Minute zu verhindern. Die Frist für eine Einigung endet am Montag. Falls Regierung und Opposition bis dahin keine Lösung finden, drohen im nächsten Jahr massive Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen (Fiskalklippe), die die USA in eine erneute Rezession stürzen könnten. Allerdings meinen Insider in Washington, auch eine Lösung einige Tage nach Neujahr sei möglich. Hauptstreitpunkt sind nach wie vor Steuererhöhungen für Reiche
Die gemischt ausgefallenen Konjunkturdaten rückten wegen dieses zentralen Themas in den Hintergrund. Während sich die Konsumstimmung im Dezember deutlich stärker eingetrübt hatte als erwartet und die Neubauverkäufe im November leicht unter den Erwartungen gelegen hatten, waren die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten etwas besser ausgefallen.
In dem 30 Werte umfassenden Leitindex Dow Jones waren die Aktien von Cisco Systems schwächster Wert mit minus 1,40 Prozent. Zu den grösseren Verlierern zählten auch Finanzwerte. So büssten die Titel von American Express 0,77 Prozent ein, die von JPMorgan verloren 0,75 Prozent und die der Bank of America sanken um 0,61 Prozent.
Im Nasdaq 100 setzten die Aktien von Marvell Technology ihre Talfahrt fort. Nachdem sie am Mittwoch bereits um rund zehn Prozent abgesackt waren, gaben sie nun am Index-Ende um weitere 3,38 Prozent nach. Der Chip-Spezialist muss der Carnegie Mellon University 1,17 Milliarden Dollar für die Verletzung von zwei Patenten zahlen, hatten Geschworene im US-Staat Pennsylvania entschieden. Die Strafe kann vom Gericht verdreifacht werden, da die Geschworenen von einer mutwilligen Patentverletzung ausgehen, wie aus der Entscheidung von Mittwoch hervorgeht. Marvell kündigte Widerstand gegen die Schadensersatzzahlung an.
Die Expedia-Titel waren Favorit im Nasdaq-Auswahlindex mit plus 4,15 Prozent. Die Ratingagentur Moody’s hatte mitgeteilt, dass die Trivago-Akquisition keine Auswirkung auf das «BA1»-Kreditrating des Online-Reisebüros habe. (awp/mc/ps)