US-Schluss verliert 0,82% auf 17’749,31 Punkte

US-Schluss verliert 0,82% auf 17’749,31 Punkte

New York – Die Wall Street ist nach ihrer gestrigen Erholungsrally am Freitag wieder zurückgefallen. Laut Marktanalyst Jasper Lawler von CMC Markets überwiegen vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am kommenden Mittwoch die Abwärtsrisiken. Die Anleger warten auf Hinweise, wann die erste Zinserhöhung seit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise stattfinden könnte. Damit würden amerikanische Aktien zugunsten festverzinslicher Wertpapiere als Anlage an Attraktivität verlieren.

Der Leitindex Dow Jones Industrial konnte seine Verluste im Verlauf immerhin eindämmen. Er schloss 0,82 Prozent tiefer bei 17’749,31 Punkten, womit er letztlich ein Wochenminus von 0,60 Prozent verbuchte. Der marktbreite S&P-500-Index sank am Freitag um 0,61 Prozent auf 2053,40 Punkte, für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,49 Prozent auf 4314,90 Punkte nach unten.

Auch die schwachen aktuellen Konjunkturdaten, die nach Einschätzung von Helaba-Experte Ulrich Wortberg Hoffnungen auf eine Verschiebung der erwarteten Zinserhöhung schüren könnten, halfen den Aktienkursen nicht.

Das von der Universität Michigan erhobene US-Verbrauchervertrauen war im März – entgegen der erwarteten Aufhellung – zum zweiten Mal in Folge zurückgegangen. Es gilt als Indikator für das Kaufverhalten der amerikanischen Verbraucher. Ein Grund zur Sorge sei das aber nicht, betonte Paul Ashworth, Chef-Volkswirt für die USA beim Analysehaus Capital Economics. Denn der Indikator notiere immer noch deutlich über seinem langfristigen historischen Durchschnittswert.

Viele US-Investoren agierten derzeit ohnehin lieber an den europäischen Märkten, die von der ultralockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) profitierten, ergänzte Analyst Lawler. Seit Anfang Januar seien rund 40 Milliarden Dollar US-Kapital an die Börsen in Übersee geflossen. In diesem Zeitraum hätten die europäischen Märkte mehr als 30 Milliarden Dollar an Zuflüssen verzeichnet. Während Dow Jones und S&P 500 seit Jahresbeginn auf der Stelle treten, können Dax, EuroStoxx 50 und Cac 40 prozentual deutlich zweistellige Kursgewinne vorweisen.

Unter den Einzelwerten schnellten die Aktien von Herbalife um 8,15 Prozent nach oben. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, dass US-Behörden gegen den bekannten Hedgefonds-Manager Bill Ackman wegen des Verdachts der Manipulation mit Aktien des Herstellers von Diätprodukten ermittelten. Ackmann hatte die Geschäftspraktiken des Unternehmens massiv kritisiert und von einem Schneeballsystem gesprochen.

Ansonsten bewegten Übernahmehoffnungen die Kurse. Bei Biomarin Pharmaceutical konnten sich die Aktionäre über Kursgewinne von 6,86 Prozent auf 123,52 US-Dollar freuen. Das Biotechnologie-Unternehmen wurde vor dem Wochenende als Übernahmeziel gehandelt. Als möglichen Interessenten nannten Zeitungen den britischen Pharmakonzern AstraZeneca , der 175 Dollar je Aktie für die Amerikaner auf den Tisch legen könnte.

Derweil geht das Bietergefecht um das US-Pharmaunternehmen Salix weiter: Der kanadische Konkurrent Valeant werde sein Gebot von 158 auf mehr als 160 Dollar je Aktie aufstocken, berichtete die «New York Times» unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Auch diese Offerte werde vollständig aus Bargeld bestehen und am Wochenende veröffentlicht werden.

Am Mittwoch hatte der US-Gesundheitsspezialist Endo 175 Dollar je Salix-Anteilschein geboten. Allerdings sollen die Aktionäre hier nur ein Viertel in bar erhalten, für den Rest würden Endo-Aktien ins Depot gebucht. Die Salix-Aktien zeigten sich mit einem Minus von 0,38 Prozent auf 169,40 Dollar kaum bewegt von der neuesten Wendung. Für Valeant ging es um 2,50 Prozent hoch, wogegen Endo 3,50 Prozent einbüssten.

Für die Blackstone-Titel ging es um 1,91 Prozent bergab. Es gibt Spekulationen, wonach die Investmentgesellschaft über den Kauf eines 40-Prozent-Anteils am indischen Unternehmen DLF Cybercity verhandelt. (awp/mc/upd/ps)

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