US-Schluss: Verluste – Corona-Sorgen und China-Daten

US-Schluss: Verluste – Corona-Sorgen und China-Daten

New York – An der Wall Street haben am Montag die Skeptiker die Oberhand zurückgewonnen. Nachdem den US-Börsen am Freitag noch ein versöhnlicher Abschluss einer turbulenten Woche gelungen war, verzeichneten die wichtigsten Aktienindizes nun wieder Verluste. Sorgen bereitete den Anlegern unter anderem der Anstieg von Covid-19-Fällen in einigen Teilen der Welt. In Singapur und Taiwan wurden die Corona-Regeln wieder verschärft. Hinzu kamen enttäuschende Einzelhandelsdaten aus China, zudem sehen die Anleger weiterhin in einer zu stark steigenden Inflation ein Risiko für die Wirtschaft.

Der Dow Jones Industrial gab um 0,16 Prozent auf 34’327,79 Punkte nach. Vor einer Woche noch war der US-Leitindex erstmals über die Marke von 35’000 Punkte geklettert, ehe sich die Kurse auf Achterbahnfahrt begaben. Der marktbreite S&P 500 fiel am Montag um 0,25 Prozent auf 4163,29 Zähler. Der technologielastige und damit besonders konjunktursensible Nasdaq 100 büsste 0,60 Prozent auf 13’312,91 Punkte ein.

In der Medienbranche kommt es zu einem Megadeal: Das Hollywood-Studio Warner Bros. sowie TV-Sender wie HBO und CNN kommen unter ein Dach mit Kanälen wie Eurosport, um besser mit den Streaming-Schwergewichten Netflix und Walt Disney konkurrieren zu können. Der Telekommunikations-Riese AT&T spaltet dafür seine Sparte WarnerMedia ab und legt sie mit dem TV-Konzern Discovery zusammen.

Am Aktienmarkt löste der Deal zwischenzeitlich deutliche Kursreaktionen aus. So waren die Aktien von Discovery im S&P 500 zunächst um mehr als 21 Prozent in die Höhe geschnellt, bevor die Gewinne auf rund 3 Prozent zusammenschmolzen. Die Papiere von AT&T rutschten gar ins Minus und verloren am Ende fast 3 Prozent. Derweil büssten die Anteilscheine von Disney am Dow-Ende rund 2 Prozent ein und die Aktien von Netflix gingen fast 1 Prozent tiefer aus dem Handel.

Die inzwischen wieder deutlich eingetrübte Krypto-Party hat in den letzten Wochen auch Spuren bei den Papieren von Coinbase hinterlassen. Die Mitte April noch furios an der Börse gestarteten Anteilscheine der Handelsplattform für digitale Währungen fielen an diesem Montag um rund vier Prozent auf 248,24 US-Dollar und schlossen so erstmals unter dem Referenzpreis von 250,00 Dollar.

Die Aktien von Coinbase leiden derzeit unter den jüngsten Kursverlusten vieler Kryptowährungen. An diesem Montag ging die Talfahrt der Digitalwerte weiter, nachdem Tesla-Chef Elon Musk am Wochenende anzudeuten schien, der Elektroautobauer habe einen Teil seiner Bitcoin-Bestände verkauft oder habe dies vor. Zuletzt erholte sich der Markt etwas, nachdem Musk zumindest dementierte, dass Tesla bereits Verkäufe getätigt habe.

Die jüngsten Turbulenzen rund um den Bitcoin drückten auch die Aktien von Tesla wieder ins Minus; am Ende fielen die Papiere um mehr als zwei Prozent. Musk machte sich derweil ein Bild vom Baufortschritt der neuen Fabrik in Grünheide bei Berlin, die wohl mehrere Monate später als ursprünglich geplant die Produktion aufnehmen wird.

Am Rande des Besuchs äusserte sich der 49-Jährige eher zurückhaltend dazu, wann das erste Auto vom Band rollen wird: «Hoffentlich Ende des Jahres. Es ist schwierig, das präzise vorherzusagen, denn man kann die Autos erst bauen, wenn alle Teile da sind», sagte Musk den Fernsehsendern RTL und NTV. Der Tesla-Chef sieht die Bürokratie als einen kritischen Faktor.

Der Euro kostete zuletzt 1,2157 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,2143 (Freitag: 1,2123) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8235 (0,8249) Euro. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) sank um 0,14 Prozent auf 132,27 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Anleihen betrug 1,65 Prozent. (awp/mc/ps)

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