US-Schluss: Richtungslos nach schwachem Arbeitsmarktbericht
New York – Der US-Aktienmarkt hat am Freitag nach einem schwachen Arbeitsmarktbericht keine einheitlich Richtung gefunden. Der Dow Jones Industrial ging 0,10 Prozent tiefer bei 14.922,50 Punkten aus dem Handel. Mit einem Plus von 0,76 Prozent auf Wochensicht ist dem US-Leitindex dennoch ein guter Start in den als eher schwachen Börsenmonat geltenden September gelungen, nachdem er im August rund viereinhalb Prozent nachgegeben hatte. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es am Freitag um 0,01 Prozent auf 1.655,08 Punkte nach oben. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 stieg um 0,11 Prozent auf 3.133,38 Punkte.
Kurzzeitig habe die Ungewissheit über die Entwicklung der Syrien-Krise an den Börsen zwar für grössere Verluste gesorgt, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin dem engen Partner Syrien weitere Unterstützung zugesichert hatte, sagte ein Marktexperte. Die US-Arbeitsmarktdaten hätten allerdings das Marktgeschehen rasch wieder dominiert.
In den USA fiel der Stellenaufbau ausserhalb der Landwirtschaft im August überraschend schwach aus. Zudem wurde die Entwicklung für Juni und Juli nach unten revidiert. Insgesamt sei die moderate Konjunkturerholung in den USA intakt, weshalb die US-Notenbank Fed mit der Reduzierung ihrer Anleihenkäufe im September beginnen dürfte, glaubt der Börsianer. Allerdings dürfte das Volumen nur leicht zurückgefahren werden, um die Finanzmärkte nicht zu schnell auf Entzug zu setzen. Spekulationen darüber, wann die Fed ihren Fuss vom Gaspedal nimmt, haben in den vergangenen Monaten immer wieder zu stärkeren Kursschwankungen geführt.
Auf Unternehmensseite schnitten die Aktien von Johnson & Johnson mit plus 0,14 Prozent etwas besser ab als der Dow Jones. Händler verwiesen auf einen Bericht, derzufolge der Pharma- und Konsumgüterkonzern sich von seinem Diagnostik-Geschäft trennen wolle. Spitzenreiter im Dow Jones waren die Hewlett-Packard-Papiere. Sie stiegen um 1,36 Prozent, während DuPont am Index-Ende 0,87 Prozent einbüssten.
Die Aktien des Funkturmbetreibers American Tower Corporation profitierten mit plus 4,60 Prozent von der geplanten Übernahme des Konkurrenten Global Tower Partners (GTP). Analyst James Moorman von S&P Capital äusserte sich positiv zu der Akquisition. Die Mehrzahl der Funktürme von GTP befände sich in den besten Lagen. Der Wälzlager-Spezialist Timken erfreute die Aktionäre mit der angekündigten Abspaltung der Stahlsparte. Die Papiere rückten um 2,09 Prozent vor.
Deutlich Verluste gab es hingegen bei den Aktien des Waffenproduzenten Smith & Wesson. Das Unternehmen prognostizierte für das laufende Quartal einen überraschend niedrigen Gewinn. Die Titel sackten daraufhin um mehr als zehn Prozent ab.
Der Kurs des Euro stieg auf 1,3178 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,3117 (Donnerstag: 1,3202) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7624 (0,7575) Euro. Am Anleihemarkt stiegen richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 17/32 Punkte auf 96 08/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,94 Prozent. (awp/mc/upd/ps)