New York – Konjunkturdaten und die anhaltende Unsicherheit wegen Syrien haben die US-Börsen am Freitag ins Minus gedrückt. Zudem hielten sich die Anleger vor dem verlängerten Wochenende zurück. Am Montag bleiben die US-Börsen wegen eines Feiertags geschlossen.
Der Dow Jones Industrial reagierte im späten Handel mit Kursausschlägen auf Aussagen der US-Regierung zu Syrien. Zum Börsenschluss stand der Leitindex mit minus 0,21% auf 14’810,31 Punkte aber wieder in etwa auf dem Niveau vor den Äusserungen von Präsident Barack Obama und Aussenminister John Kerry. Diese enthielten Beobachtern zufolge wenig Neues. Auf Wochensicht gab der Leitindex um 1,33% nach. Deutlich schwächer fiel die Bilanz für den August mit minus 4,45% aus. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es am Freitag um 0,32% auf 1’632,97 Punkte bergab und der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 verlor 0,63% auf 3’073,81 Punkte.
Wie der Chicago-Einkaufsmanagerindex zeigte, hellte sich die Stimmung der Einkaufsmanager in der US-Region Chicago im August wie erwartet auf. Zudem trübte sich das von der Universität Michigan veröffentlichte Konsumklima im August weniger ein als prognostiziert. Die Einkommen und Ausgaben der privaten Haushalte in den USA waren im Juli hingegen mit einem nur geringfügigen Anstieg hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Laut Experten stützen die Daten die Erwartung, dass die US-Notenbank bereits im September beginnen dürfte, ihr Anleihekaufprogramm zu drosseln.
Barack Obama hat nach eigenen Angaben noch keine Entscheidung über eine Militärintervention gegen das syrische Regime getroffen. Er erwäge aber einen «begrenzten» und «eingeschränkten» Einsatz, sagte er. Eine US-Antwort auf die Geschehnisse in Damaskus solle sicherstellen, dass Syrien und die Welt verstünden, dass die Nutzung von Chemiewaffen nicht zugelassen werde. Aussenminister Kerry sprach am Abend von klaren und schlüssigen Beweisen gegen das Regime in Damaskus. Während das britische Parlament gegen die Teilnahme an einem Militärschlag stimmte, stützt Frankreichs Präsident François Hollande die Analyse der USA über den Chemiewaffen-Einsatz in Syrien.
Die Aktien von General Electric (GE) nahmen mit plus 0,13% einen der vorderen Plätze im Dow ein, nachdem das «Wall Street Journal» berichtet hatte, der Mischkonzern könnte Anfang 2014 seine Konsumentenkredit-Sparte an die Börse bringen. Im S&P 500 sprangen die Papiere von Salesforce um 12,55% hoch, nachdem der Anbieter von Coud-Computing-Lösungen starke Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt und seinen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2014 angehoben hatte.
Dagegen gaben die Titel von Microsoft um 0,45% nach. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg konkurriert der Softwarekonzern mit American Express und anderen Unternehmen um eine Investition in den Online-Dienst Foursquare, bei dem Nutzer sich gegenseitig über ihren aktuellen Aufenthaltsort informieren können. Die Aktien des Kreditkartenunternehmens verloren 0,43%.
Die Aktien von Tablet- und Computerherstellern entwickelten sich nach einer Studie des Marktforschungsunternehmens IDC unterschiedlich. Diese sieht drei Jahre nach dem Erfolg von Apples iPad Grenzen für das Wachstum des Tablet-Marktes. Entsprechend trimmten die Analysten ihre Prognose für den Absatz in diesem Jahr leicht. Sie sehen stärkere Konkurrenz für die Tablets durch Smartphones mit einem grossen Bildschirm. Zugleich erwarten die Experten für den PC-Markt einen weiteren Schrumpfkurs.
Für Hewlett-Packard (HP) ging es um 0,80% bergab, während sich die Amazon-Aktien um 1,06% verbilligten. Apple büssten 0,95% ein. Hingegen schafften Dell Computer ein Plus von 0,15%. (awp/mc/upd/ps)