New York – Zum Auftakt einer Woche voller Unternehmensberichte haben die wichtigsten Technologieindizes im frühen Handel am Montag Rekordhöhen erklommen. Als Antrieb erwies sich ein Allzeithoch bei den Aktien von Apple, die von der Hoffnung auf gute Geschäftszahlen angetrieben wurden. Angesichts von Gewinnmitnahmen und der allgegenwärtigen Corona-Krise aber trübte sich die Stimmung schnell wieder ein. Während die Tech-Barometer und der S&P-500-Index letztlich immerhin noch im Plus schlossen, verharrte der Dow Jones Industrial den ganzen Tag über in der Verlustzone.
Der Leitindex Dow gab am Ende um 0,12 Prozent auf 30’960,00 Punkte nach und machte damit einen Grossteil seiner im frühen Handel aufgelaufenen Verluste von bis zu 1,4 Prozent wieder wett. Der breiter angelegte S&P 500 schaffte ein Plus von 0,36 Prozent auf 3855,36 Punkte.
Unter den Technologie-Indizes stand der Nasdaq 100 0,87 Prozent höher bei 13’483,29 Punkten. Der marktbreite Nasdaq Composite gewann 0,69 Prozent.
Die Aktien von Apple hatten erstmals die runde Marke von 140 US-Dollar geknackt und lagen nach einem kurzen Ausflug in die Verlustzone am Ende an der Dow-Spitze mit 2,77 Prozent im Plus. Der iPhone-Hersteller wird zwar erst am Mittwoch nach Börsenschluss seine Zahlen vorlegen, Anleger und Experten positionieren sich dafür aber scheinbar schon optimistisch. Als hilfreich galt, dass die Experten des Analysehauses Wedbush den Papieren mit einem Ziel von 175 Dollar ungeschlagen viel Potenzial zutrauen.
US-Präsident Joe Biden erneuerte derweil den Einreisestopp für Ausländer aus Europa. Die Massnahme wurde zum Schutz vor einer neuen Variante des Coronavirus auch auf ausländische Reisende aus Südafrika ausgeweitet. «Der nationale Notstand, der durch den Coronavirus-Ausbruch in den Vereinigten Staaten verursacht wurde, stellt weiterhin eine ernste Bedrohung für unsere Gesundheit und Sicherheit dar», hiess es in der von Biden unterzeichneten Proklamation. Unter der schlechten Nachricht litten Aktien von Fluggesellschaften. Papiere von American Airlines, Delta und United wurden zwischen 2,5 und 4,2 Prozent tiefer gehandelt.
Bei dem Computerspiele-Händler Gamestop ging derweil das jüngste Kursspektakel weiter. Die Anteilscheine waren zwischenzeitlich um 145 Prozent nach oben geschnellt, nachdem sie am vergangenen Freitag schon um mehr als die Hälfte zugelegt hatten. Zuletzt stand noch ein Plus von gut 18 Prozent zu Buche.
Aus Sorge vor einer Schieflage waren die Gamestop-Papiere im Sommer 2020 noch auf einem Rekordtief zu haben gewesen, seit einigen Tagen kennen sie aber kein Halten mehr mit einem Rekordniveau bei nun gut 159 Dollar. Gamestop gehört zu den Aktien, die jüngst stark auf der Online-Plattform Reddit diskutiert wurden. Dort sprechen sich Anleger zum Aktienkauf ab, um zum Beispiel solche Investoren aus dem Markt zu drängen, die auf fallende Kurse spekuliert haben.
Die Macht der durch soziale Netzwerke verbundenen Privatanleger bekamen zu Wochenbeginn auch diejenigen Profi-Investoren zu spüren, die auf Kursverluste bei den Aktien von Nokia und Blackberry gewettet hatten. Während die Papiere des Netzwerkausrüsters Nokia in Helsinki rund 13 Prozent höher schlossen, verzeichneten die Anteilscheine des Software-Herstellers und einstigen Mobiltelefon-Spezialisten Blackberry gar ein Plus von mehr als 28 Prozent.
Am Devisenmarkt geriet der Euro etwas unter Druck und notierte zuletzt bei 1,2141 US-Dollar, nachdem Konjunkturdaten aus Deutschland schwach ausgefallen waren. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,2152 (Freitag: 1,2158) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8229 (0,8225) Euro. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg um 0,28 Prozent auf 137,41 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Anleihe sank im Gegenzug auf 1,03 Prozent. (awp/mc/ps)