US-Schluss: Dow schliesst im Minus

New York – Vor dem mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktbericht haben die Standardwerte an der Wall Street am Donnerstag im Minus geschlossen. Erfreuliche Signale für die US-Beschäftigung wurden laut Händlern von neuen Sorgen um die Eurozone überschattet. Nach der feiertagsbedingten Pause vom Vortag beendete der Leitindex Dow Jones Industrial den von Zurückhaltung geprägten Handel 0,36 Prozent tiefer bei 12.896,67 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab um 0,47 Prozent auf 1.367,58 Punkte nach.

Die Technologiewerte an der Nasdaq hingegen schlugen sich mit Rückenwind steigender Apple-Aktien etwas besser: Der Composite Index schloss prozentual unverändert bei 2.976,12 Punkten, und der Auswahlindex Nasdaq 100 legte knapp um 0,06 Prozent auf 2.647,47 Punkte zu.

Trotz der erfolgten Leitzinssenkungen in der Eurozone und China haben es die Märkte enttäuscht aufgenommen, dass es keine zusätzliche Schützenhilfe für Krisenländer wie Spanien und Italien seitens der Europäischen Zentralbank gab. Zwar hatte die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Leitzins erwartungsgemäss auf ein historisches Tief gesenkt und darüber hinaus auch den Einlagezins reduziert. Laut EZB-Chef Mario Draghi sind derzeit aber keine neuen aussergewöhnlichen Massnahmen geplant und zudem stellte er eine weiterhin schwache konjunkturelle Entwicklung in Aussicht. Etwas Mut für den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag machten derweil aber die jüngsten Zahlen aus den USA, wo sowohl die Beschäftigungsentwicklung des Privatsektors als auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe besser als erwartet gefallen waren. Die Stimmung im Dienstleistungssektor hatte sich dagegen im Juni überraschend deutlich abgekühlt.

«Durch das zögerliche Handeln der EZB bleibt Europa verwundbar», kommentierte Chefökonom Holger Schmieding von der Berenberg Bank die Haltung der europäischen Währungshüter. Nicht nur der Euro und die Aktienmärkte gerieten unter Druck, auch die Risikoaufschläge für Anleihen der grossen Krisenländer Italien und Spanien zogen kräftig an. Banken reagierten auf beiden Seiten des Atlantiks mit deutlichen Verlusten: JPMorgan sackten um 4,18 Prozent auf 34,38 US-Dollar ab und waren damit das Schlusslicht im Dow Jones. Titel der Bank of America folgten dem mit Einbussen von gut drei Prozent.

Besser erging es hauptsächlich einigen Aktien aus dem Einzelhandelssektor. Veröffentlichte branchenweite Absatzzahlen für Juni trafen zwar insgesamt die Erwartungen, einige Ketten hatten diese aber übertroffen. Dazu gehörte etwa der Luxus-Kaufhausbetreiber Saks , dessen Papiere um 2,47 Prozent anzogen. Aber auch der Discounter TJX Companies überraschte – die Titel legten um 3,74 Prozent zu. Aktien der Baumarktkette Home Depot gehörten mit plus 0,89 Prozent zu den Favoriten im Dow Jones und Wal-Mart legten immerhin um 0,47 Prozent zu.

Ausserhalb des US-Leitindex waren die Apple-Aktien gefragt. Als Stütze für die komplette Technologiebranche stiegen sie um 1,76 Prozent auf 609,94 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Ende April. Laut Medienberichten vom Vortag will der iPhone-Hersteller noch in diesem Jahr eine kleinere Version seines Tablet-Computers iPad auf den Markt bringen. Kreisen zufolge will Apple damit auf die zunehmende Konkurrenz in diesem Segment reagieren.

Netflix nahmen im Nasdaq 100 mit einem Satz um mehr als 13 Prozent die Spitze ein. Einem Analysten zufolge übertrifft die Nutzung der Online-Videothek bei ihren Kunden mittlerweile die Angebote von TV-Sendern und Kabelnetzen. Papiere des Sauerstoffgeräte-Herstellers Lincare stiegen derweil im Verlauf erstmals über die von Linde gebotenen 41,50 Dollar je Aktie. Am Ende standen sie mit plus 0,29 Prozent auf 41,43 Dollar aber wieder knapp unterhalb der Offerte des Gasekonzerns. (awp/mc/pg)

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