US-Schluss: Dow Jones gibt 0,2% auf 20’551 Punkte nach
New York – Die Aufregung um die vorerst gescheiterte Gesundheitsreform hat den Dow Jones Industrial am Montag etwas belastet. Der US-Leitindex machte jedoch im Verlauf Verluste von fast 1 Prozent grösstenteils wett und gab am Ende nur leicht nach. Technologiewerte schlossen sogar moderat im Plus. Börsianer betonten, dass es weiterhin keine Zeichen für eine Abschwächung der Konjunktur gebe.
Der Dow büsste lediglich 0,22 Prozent auf 20 550,98 Punkte ein. Es war gleichwohl der achte Verlusttag in Folge. Der US-Leitindex hatte vergangene Woche ein Minus von rund 1,5 Prozent erlitten, nachdem er seit Anfang November fast nur nach oben geklettert war.
Der breiter gefasste S&P 500 ging am Montag mit minus 0,10 Prozent auf 2341,59 Punkte wenig verändert aus dem Handel. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 0,19 Prozent auf 5374,27 Punkte zu.
Vor dem Wochenende war es der neuen Regierung unter Präsident Donald Trump nicht gelungen, die Gesundheitsreform – und damit eines der grössten Wahlversprechen des Präsidenten – durch das Parlament zu bringen. Da die Abstimmung als Test für die grundsätzliche Reformfähigkeit der Regierung gilt, habe das Vertrauen in den Republikaner einen erheblichen Dämpfer erlitten, sagte Marktanalyst Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets UK.
Aktien von Krankenhausgesellschaften erwiesen sich derweil als Profiteure der vorerst gescheiterten Pläne für eine Gesundheitsreform, weil nun auch weiterhin viele Millionen Amerikaner in Krankenhäusern behandelt werden können. So zogen die Anteilsscheine von HCA Holdings um gut 5 Prozent an.
Angesichts des weiterhin eher trüben Umfeldes waren die als konjunktursensibel geltenden Finanzwerte nicht gut gelitten. So büssten die Anteilsscheine von Goldman Sachs und die Papiere des Kreditkartenanbieters American Express jeweils rund 1 Prozent ein.
Die weiter fallenden Ölpreise belasteten die Papiere der Ölgesellschaft Chevron . Sie verloren am Dow-Ende 1,58 Prozent. Marktbeobachter erklärten den Preisdruck mit der steigenden Zahl von Bohrlöchern zur Ölförderung in den USA.
Die Anteilsscheine von Dupont und Dow Chemical hingegen legten um jeweils mehr als 1 Prozent zu. Die EU-Kommission hatte den Zusammenschluss der beiden Chemieriesen mit Auflagen gebilligt. DuPont muss einen grossen Teil seiner Pestizidsparte verkaufen.
Ansonsten bewegten Analystenkommentare die Kurse: Die Papiere von Snap etwa schnellten um fast 5 Prozent in die Höhe. Zahlreiche Analysten hatten die Bewertung des Anfang März an die Börse gegangenen Unternehmens mit einem positiven Anlageurteil aufgenommen. Hinter der Firma steht die beliebte Foto- und Nachrichten-App Snapchat.
Der Euro war im europäischen Handel auf ein Jahreshoch bei rund 1,09 US-Dollar geklettert und notierte zuletzt etwas tiefer bei 1,0862 Dollar. Die Gemeinschaftswährung profitierte unter anderem von einer starken Unternehmensstimmung in Deutschland. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0889 (Freitag: 1,0805) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9184 (0,9255) Euro. US-Anleihen legten angesichts der leichten Verluste im Dow zu. Richtungweisende zehnjährige Anleihen stiegen um 10/32 Punkte auf 98 29/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,375 Prozent. (awp/mc/pg)
(awp/mc/upd/ps)