US-Schluss: Gewinne nach erstem Gespräch über Fiskalklippe

US-Schluss: Gewinne nach erstem Gespräch über Fiskalklippe

New York – Der US-Aktienmarkt hat am Freitag verhalten optimistisch auf das mit Spannung erwartete erste Spitzengespräch im Weissen Haus zur Haushaltspolitik reagiert und hinzugewonnen. Nach anfänglichen Verlusten drehte der Dow Jones Industrial ins Plus und schloss mit einem Aufschlag von 0,37 Prozent bei 12.588,31 Punkten. Im Vergleich zur Vorwoche beträgt das Minus allerdings 1,77 Prozent. Für den marktbreiten S&P 500-Index ging es um 0,48 Prozent auf 1.359,88 Punkte nach oben. An der Technologiebörse Nasdaq stieg der Composite Index um 0,57 Prozent auf 2.853,13 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,39 Prozent auf 2.534,16 Punkte.

Nachdem die US-Börsen seit der Wiederwahl von Präsident Barack Obama unter der Unsicherheit über die sogenannte Fiskalklippe gelitten hatten, sorgten Äusserungen des Republikaners John Boehner, dem Sprecher des Repräsentantenhauses, für etwas Hoffnung. Dieser hatte das erste Gespräch mit Präsident Barack Obama über den US-Haushalt als konstruktiv bezeichnet. Auch Vertreter der Demokraten äusserten sich nach dem gut einstündigen Gespräch verhalten optimistisch. Allerdings gab es von keiner Seite Anzeichen, dass sie ihre unterschiedlichen Positionen aufgeben. Sollte es nicht gelingen, die zum Jahresende drohenden automatischen Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen zu verhindern, halten Experten einen massiven Konjunktureinbruch für möglich.

Die im Nasdaq 100 notierten Aktien von Dell sackten nach Zahlen zum dritten Geschäftsquartal um 7,72 Prozent ab. Der PC-Hersteller leidet immer stärker unter dem Siegeszug von Tablet-Computern sowie Smartphones und verfehlte die Markterwartungen. Im Schlepptau von Dell rutschen die Titel von Hewlett-Packard mit minus 1,76 Prozent ans Dow-Jones-Ende. Bester Dow-Wert waren die Papiere von Alcoa mit einem Aufschlag von 1,61 Prozent.

Auch Applied Materials verfehlte die Marktschätzungen. Der Halbleiterindustrie-Ausrüster hatte für das laufende erste Geschäftsquartal einen überraschend geringen Umsatz sowie Gewinn angekündigt. Die Papiere gaben um 1,26 Prozent nach. Noch deutlicher litten die Aktien des Einzelhändlers Sears Holdings unter ebenfalls enttäuschenden Resultaten. Sie sackten um 18,67 Prozent ab.

Die Titel von Nike legten um 1,94 Prozent zu. Der-Sportartikel-Gigant erfreut seine Aktionäre: Die Quartalsdividende wird um 17 Prozent auf 21 US-Cent erhöht. Zudem verdoppelt das Unternehmen die Aktienzahl durch einen sogenannten Split. Nach oben ging es auch für Foot Locker . Nachdem der Einzelhändler für Sportschuhe und -textilien einen überraschend hohen bereinigten Gewinne je Aktie im dritten Jahresviertel erzielt hatte, verteuerten sich die Anteilsscheine um rund viereinhalb Prozent.

Facebook gewann weitere Einzelhändler für eine Kooperation, bei denen die Nutzer des Sozialen Netzwerkes nun Geschenke für ihre Freunde finden und an sie verschicken können. Analysten äusserten sich positiv zum Geschäftsausbau in diesem Segment. Die Facebook-Papiere verteuerten sich um 6,27 Prozent auf 23,56 US-Dollar. Seit Montag beläuft sich das Plus damit auf mehr als 22 Prozent.

Um rund 29 Prozent auf 43,76 Dollar schossen die Papiere von Schiff Nutrition nach oben. Der britische Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser hatte das Kaufangebot von Bayer für den US-Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln mit einer Gegenofferte in Höhe von 42 Dollar deutlich übertrumpft. Experten halten nun einen Bieterkrieg zwischen den Deutschen und den Briten für möglich.

Der Weg für die Übernahme des Autovermieters Dollar Thrifty durch den Wettbewerber Hertz ist frei: Die US-Handelskommission FTC hatte grünes Licht gegeben. Allerdings musste sich Hertz verpflichten, die Tochter Advantage Rent A Car zu verkaufen sowie auf 29 Flughafen-Filialen von Dollar Thrifty zu verzichten. Die Hertz-Titel zogen um 2,04 Prozent und die Anteilsscheine von Dollar Thrifty um 0,56 Prozent an.

Der Eurokurs machte im New Yorker Handel einen Teil seiner Verluste wett und kostete zuletzt 1,2739 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2745 (Donnerstag: 1,2756) Dollar festgesetzt. Richtungweisende zehnjährige Anleihen stiegen um 2/32 Punkte auf 100 13/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,582 Prozent. (awp/mc/pg/upd/ps)

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