US-Schluss: Dow gibt nach starker Börsenwoche etwas nach

US-Schluss: Dow gibt nach starker Börsenwoche etwas nach
(Adobe Stock)

New York – Der US-Leitindex Dow Jones Industrial hat nach der starken Vorwoche moderate Verluste verzeichnet. Im Handelsverlauf am Montag hatte der Verkaufsdruck zwischenzeitlich etwas zugenommen, nachdem der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, mit Aussagen zur Geldpolitik für Verunsicherung gesorgt hatte.

Nach einem Wochenplus von knapp 5,5 Prozent fiel der Dow nun um 0,58 Prozent auf 34 552,99 Punkte. Der marktbreite S&P 500 bewegte sich am Ende mit einem Minus von 0,04 Prozent auf 4461,18 Punkte kaum vom Fleck. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,31 Prozent auf 14 376,09 Zähler nach unten.

Powell hatte angesichts der «viel zu hohen» Inflationsrate die Möglichkeit schnellerer Erhöhungen des Leitzinses ins Spiel gebracht. Die Fed könnte den Zinssatz bei den kommenden Sitzungen des Zentralbankrats bei Bedarf auch jeweils um mehr als 0,25 Prozentpunkte erhöhen, sagte Powell. Höhere Zinsen lassen riskante Anlagen wie Aktien im Vergleich zu Anleihen weniger attraktiv erscheinen.

Unter den Einzelwerten gerieten die Aktien von Boeing deutlich unter Druck, denn in China war eine 737-800NG der Fluggesellschaft China Eastern Airlines aus grosser Höhe mit 132 Insassen abgestürzt. Die Papiere verzeichneten am Dow-Ende ein Minus von 3,6 Prozent.

Der Absturz passierte in einer entlegenen, hügeligen Gegend nahe der Stadt Wuzhou in der südchinesischen Region Guangxi. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping rief die Airline dazu auf, mit den Folgen des Unglücks angemessen umzugehen und potenzielle Gefahren für den Flugverkehr zu untersuchen. China Eastern Airlines ordnete sofort an, dass alle Boeing 737 in ihrer Flotte zunächst am Boden bleiben müssen.

Am S&P-500-Ende knickten die Anteilsscheine von Nielsen Holdings um fast sieben Prozent ein. Das Marktforschungsunternehmen hatte ein Übernahmeangebot eines Konsortiums privater Beteiligungsgesellschaften abgelehnt.

Die Papiere des Versicherers Alleghany sprangen um knapp ein Viertel nach oben, denn Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway geht nach Jahren der Zurückhaltung wieder eine Milliardenübernahme an. Eine Einigung erfolgte bereits. Die Anteilsscheine von Berkshire Hathaway gewannen gut zwei Prozent.

Weiter steigende Ölpreise rückten die Aktien von ExxonMobil und Chevron wieder in den Blick der Anleger. Für Preisauftrieb sorgten neue Unsicherheiten in der globalen Rohölversorgung. Am Wochenende hatten jemenitische Huthi-Rebellen verschiedene Ziele in Saudi-Arabien angegriffen, darunter Anlagen des staatlichen Ölkonzerns Aramco.

Zudem ist die Lage am Ölmarkt auch wegen des Ukraine-Kriegs sehr angespannt, da Russland ein grosser Förderer und Exporteur von Erdöl ist. Die Papiere von Chevron stiegen an der Dow-Spitze um 1,8 Prozent und die von ExxonMobil um 4,5 Prozent.

Der Euro litt etwas unter der Aussicht auf unerwartet stark steigende Leitzinsen in den USA und notierte zuletzt bei 1,1015 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1038 (Freitag: 1,1008) Dollar fest; der Dollar kostete damit 0,9060 (0,9084) Euro. US-Staatsanleihen gerieten entsprechend deutlich unter Druck. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel um 1,09 Prozent auf 123,28 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere betrug 2,3 Prozent. (awp/mc/ps)

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