US-Schluss: Kleines Plus nach Fed

New York – Nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed haben die amerikanischen Börsen am Mittwoch moderate Gewinne verbucht. Diese reichten aus, um dem Leitindex Dow Jones Industrial einen Rekord-Schlussstand zu bescheren. Er stand zum Handelsende 0,27 Prozent höher bei 16’580,84 Punkten, womit er an seine Gewinne seit Wochenbeginn anknüpfte. Für den April verbuchte der Index ein unspektakuläres Plus von 0,75 Prozent. Der marktbreite S&P-500-Index gewann zur Wochenmitte 0,30 Prozent auf 1883,95 Punkte, während es für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,22 Prozent auf 3582,02 Punkte nach oben ging.

Die planmässige weitere Reduzierung der Fed-Anleihekäufe und der unverändert rekordniedrige Leitzins waren indes erwartet worden. Die Aussagen hatten daher letztlich einen nur moderat positiven Einfluss auf die Aktienkurse. Neben schwachen Zahlen der Internetkonzerne Ebay und Twitter standen eine milliardenschwere Übernahme im Energiesektor sowie durchwachsene Konjunkturdaten im Fokus.

Das Anleihekaufprogramm dürfte, falls sich der Ausblick für die US-Wirtschaft nicht drastisch ändere, im Oktober 2014 auslaufen, schrieb Robert Wood, Volkswirt bei der Berenberg Bank. Die Fed werde jetzt darauf achten, wie rasch sich die Konjunkturdaten erholten. Einen ersten Hinweis dürfte laut Wood der am Freitag anstehende US-Arbeitsmarktbericht liefern.

Seitens der Wirtschaft gab es zur Wochenmitte uneinheitliche Signale: Die US-Privatwirtschaft hatte im April mehr neue Stellen geschaffen als erwartet, wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing (ADP) mitteilte. Zudem hatte sich die Stimmung der Einkaufsmanager in der US-Region Chicago im April überraschend deutlich aufgehellt. Hingegen hatte sich das Wachstum der US-Wirtschaft im ersten Quartal stärker abgeschwächt als erwartet. Dies sei zwar nur teilweise auf den harten Winter zurückzuführen, bedeute aber keine Gefahr für die Konjunkturerholung, schrieb Analyst Christoph Balz von der Commerzbank. Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black rechnet im weiteren Jahresverlauf wieder mit einer Wachstumsbeschleunigung.

Unter den Einzelwerten stach Twitter mit einem Kursrutsch von 9,96 Prozent heraus. Der Kurznachrichtendienst hatte im ersten Quartal als Folge des Börsengangs im vergangenen November einen Verlust erlitten. Denn Twitter muss für Aktien, die das Unternehmen seinen Mitarbeitern gewährt, hohe Kosten verbuchen. Das hatte dem Unternehmen bereits 2013 das Jahresergebnis verhagelt. Anleger zeigten sich zudem enttäuscht vom Nutzerwachstum, das deutlich hinter dem des Online-Netzwerks Facebook zurückgeblieben war.

Bei Ebay mussten die Aktionäre Kursverluste von 4,97 Prozent verkraften. Der Handelsspezialist wächst zwar dank seines Bezahldienstes PayPal weiter kräftig und hatte zum Jahresauftakt ein Umsatzplus von 14 Prozent erzielt. Weil das Unternehmen allerdings Milliardengewinne aus dem Ausland in die USA geholt hatte, fielen hohe Steuern an und führten zu einem Quartalsverlust von 2,3 Milliarden Dollar.

Die Papiere von Time Warner verteuerten sich hingegen um 2,66 Prozent. Der Medienkonzern hatte die Erwartungen im ersten Quartal übertroffen und die Jahresprognose angehoben. Die Titel des Energiekonzerns Pepco Holdings sprangen um 17,42 Prozent auf 26,76 US-Dollar hoch. Grund war die Übernahmeofferte des grössten amerikanischen Atomkraftwerkbetreibers Exelon , der 27,25 Dollar je Pepco-Aktie bietet. Die Exelon-Papiere verloren 3,18 Prozent. (awp/mc/pg)

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